Welt
Merkel scheint ihren Abgang vorzubereiten
In einem Interview ließ die deutsche Bundeskanzlerin erahnen, dass sie das Rennen um ihre Nachfolge freigeben möchte.
"Alle Versuche, dass diejenigen, die heute oder in der Vergangenheit tätig waren, ihre Nachfolge bestimmen wollen, sind immer total schiefgegangen. Und das ist auch richtig so."
Zwei Sätze bei einem Interview mit dem "Hessischen Rundfunk" ließen am Dienstag aufhorchen. Denn diese zwei Sätze sagte Angela Merkel - und zwar über sich selbst.
Mit diesen Worten scheint ein leiser Startschuss um das Rennen ihrer Nachfolge gefallen zu sein. Klar ist nun: Angela Merkel will sich bei dem Thema nicht öffentlich einmischen.
Klartext im Dezember
Als heißeste Kandidaten werden Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn geahndet. Wobei Karrenbauer wahrscheinlich die Favoritin ist. Sie scheint bereits jetzt ihre Beliebtheit steigern zu wollen, in dem sie eine Vielzahl von Orts- und Kreisverbänden besucht. Auch legt sie bislang keinen Wert auf Merkels Unterstützung. Das stärkt sie auch bei den Kritikern der deutschen Bundeskanzlerin.
Ausschlaggebend für die Zukunft wird wohl die Hessen-Wahl am Sonntag sein. Am CDU-Parteitag Anfang Dezember könnte Merkel dann offenlegen, wie es weitergehen wird. (red)