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Merkel will Neuwahlen statt Minderheitsregierung

Eine mögliche Jamaika-Koalition in Deutschland ist geplatzt, die FDP hat die Gespräche abgebrochen. Merkel will bei Neuwahlen wieder antreten.

Heute Redaktion
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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit Sebastian Kurz. (Archivfoto)
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit Sebastian Kurz. (Archivfoto)
Bild: Jakob Glaser

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel stünde im Falle von Neuwahlen noch einmal als Kanzlerkandidatin zur Verfügung. "Also ja", sagte sie am Montag in der ARD-Sendung "Brennpunkt" auf die Frage, ob sie dazu bereit sei.

Sie sei "eine Frau, die Verantwortung hat und auch bereit ist, weiter Verantwortung zu übernehmen", sagt sie. Sie sei im Wahlkampf oft gefragt worden, ob sie für eine weitere Legislaturperiode zur Verfügung steht. Angesichts ihrer damaligen Antwort "Ja" wäre es jetzt, zwei Monate danach, schon sehr "komisch", wenn man einen Rückzieher machen würde.

Neuwahlen besser als Minderheitsregierung

Neuwahlen seien für sie "der bessere Weg" als eine "Minderheitenregierung", so Merkel im TV. Ein Rücktritt stand für sie nie im Raum. CDU-Chef Horst Seehofer begrüßte Merkels Ankündigung, sie habe seine volle Unterstützung.

Aber vorher: Abwarten

Zunächst will Merkel nach eigenen Angaben aber die Gespräche abwarten, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den anderen Parteien einschließlich der SPD über eine mögliche Regierungsbildung führen will.

Was wollen die Deutschen?

Eine eilige Umfrage nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen zeichnet ein erstes Stimmungsbild der deutschen Bevölkerung.

Demnach sind 45 Prozent der Wahlberechtigten dafür, nochmals zu wählen. 27 Prozent wollen eine große Koalition mit der SPD, 24 Prozent sprachen sich für eine Minderheitsregierung aus. Die FDP, die die Verhandlungen platzen ließ, kommt bei den Wählern nicht gut weg: 53 Prozent haben kein Verständnis für die Entscheidung der FDP.

(Red)