Österreich

Merkur-Ruine wird dem Erdboden gleich gemacht

Heute Redaktion
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Das seit Jahren leerstehende Gebäude in der Wagramer Straße wurde zum Anziehungspunkt von zündelnden Teens. Nach vielen Anrainer-Beschwerden soll jetzt der Abriss folgen.

Geräumt wurde die Merkur-Filiale bereits 2001, als mit den Bauarbeiten für die Verlängerung der U1 begonnen wurde. Der Supermarkt zog in die Julius-Ficker-Straße (ebenfalls Floridsdorf) um, das ca. 2.000 qm große Gebäude blieb leer. Mittlerweile umgeben hohe Sträucher die verwüstete Bauruine.

Feuerwehr musste wiederholt ausrücken

Von außen wirkt das Gebäude nicht sonderlich attraktiv und doch wurden die verlassenen Räumlichkeiten ein Anziehungspunkt für abenteuerlustige Jugendliche, wie die zahlreichen Graffitis an den Wänden zeigen. In vergangener Zeit kamen immer mehr für Obdachlose dazu, die zuletzt im Winter einen geschützten Platz für ihr Nachtlager suchten.

Zwar sollte ein Zaun rund um das Grundstück vom Betreten abhalten, aber die gesamte Fläche misst ca. 15.000 qm, eine völlige Abriegelung war nicht möglich und es fand sich immer wieder ein Schlupfloch – oder es wurde eins gemacht. Die Folgen des unbefugten Eindringens beschäftigten gerade im vergangenen Winter immer wieder die Feuerwehr, die zuletzt am 23. März ausrücken musste, um einen Brand im Obergeschoß des Gebäudes zu löschen.

Anrainer beschwerten sich

Für viele Anrainer aus dem nahegelegenen City-Gate ist das Theater um das leerstehende Gebäude zu viel geworden. Sie haben sich an Bezirksvorsteher Georg Papai gewandt, der sich seinerseits mit dem Besitzer des Grundstücks in Verbindung setzte und auf eine nachhaltige Lösung dieses Problems drängte. Mit Erfolg: Die Bauruine in der Wagramer Straße wird nun endlich abgebrochen.

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Mündliche Vereinbarung

„Die Bauordnung sieht hier keine Zwangsmaßnahmen vor, deshalb bin ich sehr zufrieden, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden konnten. Wenn sich hier kein Gebäude mehr befindet, gibt es auch keine Feuergefahr mehr", ist sich Bezirksvorsteher Georg Papai sicher.

Laut Büroleitung Sascha Göbel wurde ein Termin für den Abriss nicht fixiert. Der Eigentümer des Areals soll jedoch der Bezirksvorstehung mündlich zugesichert haben, dass der Abriss innerhalb der nächsten vier Wochen vorgenommen wird.

(bai)