Österreich

Messen Blitzerfallen auch bei uns falsch?

Gewisse Messsysteme registrieren bei Autos mit LED-Lichtern eine zu hohe Geschwindigkeit. Auch andere Gründe führen zu verfälschten Messungen.

Heute Redaktion
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Deutsche Verkehrsgutachter haben festgestellt, dass manche Radaranlagen bei Autos mit LED-Scheinwerfern die Geschwindigkeiten falsch messen. Dies liegt daran, dass LED-Lichter nicht durchgehend leuchten, sondern pulsieren. Das ist für das menschliche Auge nicht sichtbar, für Messgeräte, die mit Laser und sogenannten Einseitensensoren funktionieren, jedoch verwirrend.

Die fraglichen Messsysteme ES3.0 der deutschen Eso GmbH, die zur Schweizer Kistler Group gehört, kommen vereinzelt auch in Österreich zum Einsatz. Hans-Rudolf Schenker, Geschäftsführer des Vereins Radarzentrale, kennt das Problem: "Das überrascht mich überhaupt nicht. Weil das LED-Licht sich pro Sekunde hundertfach ein- und ausschaltet, kann das die Sensorik des Radargeräts massiv stören. Vor allem bei älteren Anlagen ist das ein Problem." Auch österreichische Anlagen könnten einen ähnlichen Aufbau haben wie die in Deutschland angeprangerten Geräte.

Quellen für Ungenauigkeiten

Doch gibt es noch weitere Quellen für Ungenauigkeiten bei Lasermessungen: Reflektierende Tafeln, Reflektoren an Straßenpfählen, falsche Winkeleinstellungen, zu große Aufnahmedistanz oder fehlende Checks bei Kontrollortswechseln können die Messergebnisse verfälschen.

Schwierig ist es jedoch, eine falsche Messung zu beweisen. Dazu müsse man Einspruch gegen eine Strafe einlegen, zudem an die Blitzer-Aufnahme und die Messdaten kommen, um Rückschlüsse zu ziehen. (rol/mat)

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