Österreich

Messer-Attacke: Blaulicht, Blut, brutale Ganovenjagd

Heute Redaktion
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"Heute"-Reporter Clemens Oistric am Tatort der blutigen Messerattacke.
"Heute"-Reporter Clemens Oistric am Tatort der blutigen Messerattacke.
Bild: Denise Auer

"Heute"-Reporter Clemens Oistric war am Tatort der blutigen Messerattacke in der Praterstraße. Die bewaffnete Suche nach dem Täter erlebte er live mit.

20.00 Uhr in Wien. Ich bin im Auto unterwegs, telefoniere mit meiner Mutter. Plötzlich brausen auf Höhe der Urania in der Leopoldstadt Dutzende Streifenwagen mit Karacho durch die Stadt. Ein Beamter sperrt vor mir die Kreuzung Untere Donaustraße/Praterstraße. Ich lege auf. Sie sagt: "Pass auf Dich auf" – Mütter halt.

Ich parke mich ein, sehe davonlaufende Massen. Schüler, Frauen, Männer. Sie schreien. "Ein Messermann. Er hat wahllos auf Menschen eingestochen." Ich kämpfe mich durch bis zum ersten Tatort.

Blutlache am Asphalt

Vor einem Asia-Restaurant auf Höhe Praterstraße 36 ist eine Blutlache am Asphalt. Daneben Verbandsmaterial, Handschuhe, eine Handyhülle. Hier hat ein Fitnesstrainer Verletzte erstversorgt (siehe oben). Ein Mann soll reanimiert worden sein. Ich informiere meine Redaktion. Frage einen Polizisten, bis wohin ich gehen darf, schicke Fotos für "heute.at".

Am Schauplatz der Tat herrscht indes Aufregung – der Angreifer ist entkommen. Spürhunde, Suchtrupps, Sirenen. Ganovenjagd in ganz Wien. Er könnte überall sein. Ich erlebe "Tatort" live, als mein Handy läutet.

Eine US-Nummer am Display. Ich hebe ab. Ein CNN-Reporter will wissen: "Was ist passiert, was siehst du?" Die Frage aller Fragen kann ich nicht beantworten. Wie geht's den Verletzten? Wo ist der Verrückte? Ich höre, dass Opfer notoperiert werden. "Pass auf Dich auf" – darüber haben sie gestern Mittwochmorgen vermutlich auch noch geschmunzelt, denke ich.