Im Jogger schlurfte der gebürtiges Jordanier (41) Freitagfrüh (20.9.) in den Saal am Wiener Landesgericht – versuchter Mord lautete die Anklage. Der Verdächtige soll am 24. Mai 2024 einen Polizisten am Keplerplatz in Wien-Favoriten mit einem 19,5 Zentimeter langen Küchenmesser attackiert haben.
Der Jordanier hatte zufällig einen Einsatz beobachtet, ging angeblich völlig spontan auf den Polizisten los. Laut Staatsanwaltschaft soll er kurzentschlossen den Plan gefasst haben, Selbstmord nach der Methode "Suicide by Cop" zu gegehen. Dabei soll er vorgehabt haben, den Beamten zu töten, um danach selbst von der Polizei erschossen zu werden. Hintergrund waren angeblich private Probleme des 41-Jährigen.
Der Angreifer stach mit voller Wucht von hinten auf den Oberkörper des 24-Jährigen ein. Dabei verfehlt er nur wenige Zentimeter den Hals des Opfers. Der Polizist hatte Glück im Unglück, überstand die Attacke fast unverletzt. "Die Klinge wurde von dem ballistischen Gilet mit integriertem Stichschutz abgefangen", bestätigte damals Polizeisprecher Markus Dittrich gegenüber "Heute". Die Attacke auf den Polizisten war so heftig, dass sich die Klinge verbog. Ohne Stichschutzweste hätte der Beamte den Angriff wahrscheinlich nicht überlebt, führte die Staatsanwältin nun aus.
Laut Gutachter war der Angeklagte zur Tatzeit zurechnungsfähig. Kollegen des Opfers setzten den Angreifer mit einem Taser außer Gefecht und nahmen ihn fest. Die Tatwaffe wurde konfisziert. Ein Urteil fiel am frühen Freitagnachmittag. Der 41-Jährige muss wegen der Attacke nun 20 Jahre ins Gefängnis – noch nicht rechtskräftig.