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Messerattacke im Regionalzug – zwei Menschen sind tot

Am Mittwoch kam es zu einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg. Zwei Menschen starben, mehrere Personen sind verletzt.

Einsatzkräfte der Polizei und Rettungsdienste sind an einem Bahnübergang in der Nähe vom Bahnhof Brokstedt im Einsatz. 
Einsatzkräfte der Polizei und Rettungsdienste sind an einem Bahnübergang in der Nähe vom Bahnhof Brokstedt im Einsatz. 
Jonas Walzberg / dpa / picturedesk.com

Bei einer Messerattacke am Mittwoch in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg im Ort Brokstedt bei Schleswig-Holstein sind am Mittwoch mindestens fünf Menschen verletzt worden, zwei Personen erlagen ihren Stichverletzungen. Die deutsche Polizei konnte einen Tatverdächtigen festnehmen. Der Mann sei gegen 15 Uhr während der Fahrt im Expresszug aufgestanden und habe wahllos auf Zuggäste eingestochen. Mindestens zwei Menschen wurden getötet.

"Tat gegen Menschlichkeit"

Eine der verletzten Personen schwebe noch in Lebensgefahr. Ein Augenzeuge berichtete gegenüber den "Kieler Nachrichten", die Reisenden im Waggon seien in blanke Panik ausgebrochen, als drei Mädchen hineinstürmten und von "einem Mann mit einem Messer" erzählten.

Augenzeugen

Ein Augenzeuge gegenüber "Westküstennews": "Ich saß als Fahrgast der 1. Klasse im Zug. Plötzlich rannten zwei weitere Passagiere mit großer Wucht heraus. Ich nahm meine Sachen und rannte hinterher. Ich bin dann durch den ganzen Zug gelaufen, es waren rund vier bis sechs Wagen und überall waren Blutspuren zu sehen. Ich habe insgesamt fünf Verletzte gesehen, die in Krankenwagen abtransportiert wurden."

Neun Rettungswagen, drei Notärzte und ein Rettungshubschrauber aus Hamburg sind im Einsatz. "Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet", zeigt sich die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack schockiert.

Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: "Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung." Sie ist auf dem Weg zum Tatort.

"Ein Reisender hat auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg im Regional-Express um sich gestochen und dabei mindestens 5 Personen verletzt und zwei Menschen getötet“, so ein Bundespolizeisprecher laut "BILD". Durch den Großeinsatz kam es zu Zugausfällen zwischen Kiel und Hamburg. Aktuell ist der Bahnhof weiterhin gesperrt.

Der Täter ist aktuell in einem Krankenhaus in Neumünster und wird von der Polizei bewacht. Auf seiner vorläufigen Aufenthaltsgenehmigung, den er bei sich hatte, konnte das Alter nicht gelesen werden, da der Schein völlig blutverschmiert war.

"Sie sah wie er auf Menschen einstach"

Nach BILD-Informationen soll es sich um einen Flüchtling, einen Palästinenser aus Gaza, handeln. Laut einer Sprecherin des Innenministeriums ist er zwischen 25 und 40 Jahre alt. Bei der Festnahme hatte der mutmaßliche Täter Verletzungen an den Händen. Laut Polizei hatte er sich diese selbst zugefügt.

Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Nach vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer bislang nicht als Extremist aufgefallen.

Eine Frau aus der nahe gelegenen Gemeinde Bad Bramstedt wartete wenige Meter entfernt vom Bahnhof auf ihre Tochter. Die 18 Jahre alte Studentin war mit dem Zug auf dem Rückweg von der Uni in Kiel. "Sie hat gesehen, wie ein Mensch vier Reihen vor ihr auf jemanden eingestochen hat", sagte die Mutter.

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    Polizei und Rettungsdienste sind an einem Bahnübergang in der Nähe des Bahnhofs Brokstedt im Einsatz.
    Jonas Walzberg / dpa / picturedesk.com