Österreich

Messermord an Freund: 15 Jahre Haft für Linzerin

Heute Redaktion
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Die Angeklagte musste sich am Landesgericht Linz verantworten.
Die Angeklagte musste sich am Landesgericht Linz verantworten.
Bild: Harald Dostal

Eine 41-jährige Linzerin soll ihren Freund (53) mit einem Messer erstochen haben. Heute, Montag, fiel das Urteil: Die Frau muss 15 Jahre ins Gefängnis.

Zu 15 Jahren Haft (nicht rechtskräftig) wurde eine 41-jährige Linzerin am Montag am Linzer Landesgericht verurteilt. Die Beschuldigte soll im Juli des Vorjahres ihren Lebensgefährten (53) mit einem einzigen Messerstich in die Lunge erstochen haben - laut Staatsanwaltschaft vorsätzlich. Sie spricht allerdings von einem Unfall.

Der Hintergrund:

Schon vor der Bluttat sei es laut Nachbarn immer wieder zu heftigen Streitereien in der Wohnung in Linz-Ebelsberg gekommen. Am 2. Juli eskalierte ein Streit völlig: Gegen drei Uhr morgens soll die 41-Jährige nach einem durchzechten Wochenende mit einem Küchenmesser auf ihren Lebensgefährten eingestochen haben. Sie hatte 1,96 Promille Alkohol im Blut und heroinhältige Tabletten eingenommen.

Zum Tatzeitpunkt hielten sich die beiden in der Küche auf und aßen laut Angeklagter gemeinsam Käse. Sie habe plötzlich das Verlangen gespürt, sich am Knöchel zu ritzen. Ihr Lebensgefährte wollte das verhindern, es kam zu einem Gerangel. "Dabei dürfte es zu dem Stich gekommen sein", sagte die 41- Jährige.

Opfer nicht sofort tot

Der 53-Jährige war offenbar nicht sofort tot. Die mutmaßliche Täterin ließ vermutlich noch einige Zeit verstreichen, bis sie den Notruf alarmierte. Als sie festgenommen wurde, soll sie sich auch schon die Hände gewaschen haben.

Persönlichkeitsstörung

Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner attestierte der Angeklagten eine kombinierte Persönlichkeitsstörung.

Die Geschworenen sahen den Tatbestand des Mordes erfüllt. Sie fällten das Urteil einstimmig. Ebenso befürworteten sie einstimmig, dass die Angeklagte zurechnungsfähig sei.



(rs)