Österreich

Messerstecher aus Spital hörte "innere Stimmen"

Heute Redaktion
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Jener 33-Jährige, der am Mittwoch im Kaiser-Franz-Josef-Spital einen Arzt mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt hatte, ist geständig.

Wie die Polizei Wien gegenüber dem ORF bestätigte, hat sich der 33-Jährige aus Sierra Leone in seiner Einvernahme geständig gezeigt.

"Er wirkte bei der Beschuldigtenvernehmung für die Beamten normal und orientiert. Er konnte beispielsweise Daten zu früheren Behandlungen nennen und Zusammenhänge schildern", so Polizeisprecher Paul Eidenberger gegenüber dem ORF.

In der Befragung hat sich der Mann auch zu seinem Motiv für die Messerattacke im Wiener Krankenhaus geäußert. Demnach hätte er "plötzlich Stimmen gehört, die ihm den Angriff suggeriert hätten".

OP vor wenigen Wochen

Die inneren Stimmen hätten dem 33-Jährigen auch befohlen, das Spital am Mittwoch aufzusuchen. Einen ärztlichen Termin hatte der Mann an diesem Tag nicht. Seit dem Jahr 2011 wurde der Afrikaner im SMZ Süd behandelt. Erst vor wenigen Wochen hatte er sich einer Operation unterzogen.

Ein psychiatrischer Sachverständiger soll nun klären, ob die Angaben des 33-Jährigen plausibel sind. Nach seiner Einvernahme wurde er in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Die Polizei hat bereits einige Zeugen zu dem Vorfall einvernommen.

Quelle: video3

Der niedergestochene Arzt soll noch am heutigen Donnerstag von den Ermittlern befragt werden. Der Zustand des 64-Jährigen ist nach einer Notoperation mittlerweile stabil.

Angriff ohne Warnung

Der Angriff kam ohne Warnung, das Opfer hatte keine Chance, sich zu wehren. Am Mittwoch gegen 10 Uhr vormittags betrat der diensthabende Mediziner im Kaiser-Franz-Josef-Spital den Wartebereich für Patienten - "Heute.at" berichtete.

In dem Moment sprang der 33-Jährige von einem Sessel auf und stürmte auf den Arzt zu. Laut Polizei rammte der Mann dem Kardiologen vor den Augen mehrere Personen ein Messer mit 25-Zentimeter-Klinge in die rechte Bauchseite.

Der 64-Jährige brach daraufhin blutend zusammen. Als Personal zu Hilfe eilte, setzte sich der Angreifer ungerührt wieder hin und wartete emotionslos auf die Polizei. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. (wil)