Wirtschaft

Metaller-Lohnrunde startet im Schatten von Corona

Heute startet die Herbstlohnrunde mit den Metallern. Die Coronakrise dürfte die Gespräche zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung erschweren.

Jochen Dobnik
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Herbstlohnrunde startet heute mit den Metaller-KV-Verhandlungen
Herbstlohnrunde startet heute mit den Metaller-KV-Verhandlungen
APA/Picturedesk

Die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie mit 127.500 Mitarbeitern sind überschattet von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie. Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) wollte die Gespräche deshalb auf 2021 verschieben, die Gewerkschaft besteht aber auf einen raschen Abschluss mit "nachhaltigen Lohn- und Gehaltserhöhungen".

Industrie arg gebeutelt

Um 11 Uhr steht die traditionelle Forderungsübergabe durch die Gewerkschafter an die Arbeitgebervertreter in der Wirtschaftskammer am Programm. Danach findet die erste Verhandlungsrunde statt.

"Aufgrund der Wirtschaftskrise geht es heuer vor allem um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Für einen raschen Kollektivvertragsabschluss sind aber nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen notwendig, um die Kaufkraft der Menschen zu sichern", forderten die beiden gewerkschaftlichen Chefverhandler, Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Dürtscher (GPA-djp).

"Nulllohnrunde kommt nicht in Frage"

"Eine Nulllohnrunde kommt nicht in Frage. Das wäre in der jetzigen Situation das Schlechteste für die wirtschaftliche Entwicklung", hieß es von Seiten der Arbeitnehmervertretung. 1.200 Betriebe sind österreichweit betroffen. "Faire Lohn- und Gehaltserhöhungen sind das beste Mittel, um die Kaufkraft zu sichern und eine gesamtwirtschaftliche Abwärtsspirale zu verhindern".

Im vergangenen Oktober einigten sich beide Seiten in der fünften Verhandlungsrunde noch auf ein Lohn- und Gehaltsplus von durchschnittlich 2,7 Prozent. Die Corona-Kurzarbeit hat den krisenbedingten Beschäftigungsabbau in der Metalltechnischen Industrie verlangsamt, bis Mai sank die Beschäftigung aber bereits um 4,1 Prozent.