Kärnten

Meteorit über Österreich – hier sollen Teile liegen

Experten gehen davon aus, dass Meteoritenstücke in Kärnten eingeschlagen sind. Ein Meteoriten-Forscher bittet die Bevölkerung nun um Mithilfe. 

Nikolaus Pichler
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Illustration of a comet flying through space close to the earth
Illustration of a comet flying through space close to the earth
Getty Images/iStockphoto

Eine spektakuläre Feuerkugel hat in der Nacht auf heute, Samstag, den Nachthimmel in Mitteleuropa erhellt. Um 2.10 Uhr war der Meteor in Österreich, Deutschland, Slowakei, Ungarn, Tschechien, Slowenien und Italien zu sehen, teilte Ludovic Ferrière vom Naturhistorischen Museum (NHM) Wien mit. Dem Experten zufolge dürfte der Meteor nicht vollständig verglüht sein, tschechische Astronomen gehen davon aus, dass Teile davon in Kärnten den Boden erreicht haben.

Mithilfe von Foto- und Videoaufnahmen von 17 Stationen des europäischen Netzwerks zur Beobachtung von Feuerkugeln konnten Forscher des Astronomischen Instituts der Tschechischen Akademie der Wissenschaften nicht nur die Flugbahn des Meteors durch die Atmosphäre präzise beschreiben, sondern auch Informationen über seine Zusammensetzung erlangen. Demnach handelte es sich um einen Steinmeteoriten.

Meteorit leuchtete über Steiermark

Die Feuerkugel wurde auch von einer Reihe spezialisierter Meteorkameras des "AllSky7" Feuerballnetzes und des Meteorbeobachtungsnetzwerks FRIPON (Fireball Recovery and InterPlanetary Observation Network) aufgenommen, erklärte Ferrière, der Kurator der Meteoritensammlung des NHM ist.

Der rund 120 Kilogramm schwere Himmelskörper trat um 2.10 Uhr in die Erdatmosphäre ein und begann in einer Höhe von rund 90 Kilometer über dem Ort Zanitzen (Bezirk Murtal, Steiermark) zu leuchten. Zu dieser Zeit bewegte er sich mit einer Geschwindigkeit von etwas mehr als 18 Kilometern pro Sekunde und flog weiter in südlicher Richtung. Als Feuerkugel leuchtete der Himmelskörper über eine Strecke von fast 83 Kilometern rund 5,5 Sekunden lang.

Großteil verglühte

Das Gros des ursprünglichen Materials dürfte in der Atmosphäre verglüht sein. Dennoch gehen die tschechischen Astronomen davon aus, dass "relativ viel" Material die Erdoberfläche erreicht haben könnte. Sie haben jenes Gebiet identifiziert, in dem bis zu einige Kilogramm schwere Fragmente des ursprünglichen Körpers gefunden werden könnten: Es handelt sich um einen schmalen Streifen zwischen dem Ort Eis in der Gemeinde Ruden und Draurain (Bezirk Völkermarkt) in Kärnten.

Ferrière hat sich Samstag Früh gleich aufgemacht, um in dem Gebiet nach Meteoriten zu suchen. Weil es in Österreich kein Gesetz gibt, das deren Fund regelt, befürchtet er, dass etwaige Teile in den Händen privater Meteoritensammler und nicht im Museum landen.

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