Österreich

Meteorologen melden Rekord-Kälte im März

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ganz Österreich bibbert sich durch die ungewöhnliche Eiszeit. Laut Meteorologen kommen solch kalte Tage Ende März nur alle 60 Jahre vor. Und bis Gründonnerstag bleibt uns die Bibber-Kälte erhalten.

"Es ist selten, dass es in der letzten März-Dekade im Osten Österreichs noch Eistage gibt, also Tages-Maxima unter 0 Grad", fasst Alexander Orlik, Meteorologe an der Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik (ZAMG), im Gespräch mit Heute.at zusammen. Seit dem Jahr 1958 hat es in Wien keinen so späten Eistag mehr gegeben. Der Grund: Ein Hoch über Skandinavien und ein Tief über Südeuropa erleichtern laut Orlik einen Austausch kalter Luftmassen über dem Flachland im Osten. Potenziell wärmende Sonnenstrahlen werden zudem von der dicken Wolkenschicht nicht durchgelassen. Der Effekt: "Es ist um sieben bis um zehn Grad zu kalt für die Jahreszeit", erklärt Orlik.

In Wien hat es nach dem 20. März bis jetzt nur zwei Eistage gegeben: Am 23.3.1883 (-1,8 Grad Tagesmaximum) und am 22.3.1958. Dieser Tag stellte mit -3 Grad überhaupt einen Kälte-Rekord Ende März dar.

Auch der Sonntag galt als Eistag in Wien (-0,7 Grad auf der Hohen Warte, etwas wärmer als 1883). Für Montag wird ebenfalls mit einem Eistag gerechnt. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr gab es am 25. März 20 Grad plus bei strahlendem Sonnenschein in beinahe ganz Österreich.

Rekord-Werte auch in Graz

Das kälteste Tagesmaximum nach dem 20. März war in der Grazer Innenstadt bis jetzt minus 0,4 Grad (21.3. 1962). Am Sonntag betrug das Tagesmaximum in der Grazer Innenstadt 0,5 Grad. Am Montag könnten die Temperaturen in Graz noch weiter sinken.

Schnee-Rekord in Wien

Eine Schneedecke Ende März in Wien kommt hingegen immer wieder vor, das letzte Mal gab es am 24.3.2008 eine Schneedecke von 1 Zentimeter, der Schnee war damals aber schnell wieder geschmolzen. Im Jahr 2004 waren es Ende März drei Zentimeter.

Die Schneedecke, die jetzt in Wien liegt, wird aufgrund der Kälte voraussichltich zwei bis drei Tage halten, so Orlik. Das sei eher ungewöhnlich, das letzte Mal war das Anfang April 1996 der Fall, mit 18 Zentimeter Neuschnee. Der Schnee blieb damals bis 4. April liegen. Das war das späteste, heftigste Schneefall-Ereignis der letzten Dekaden. Es war damals aber nicht so kalt, wie jetzt, gab also keine Eistage.

Es schneit weiter

Im Burgenland ist bis Mittwoch mit Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm zu rechnen, in Kärnten bis Dienstag zwischen 5 und 15 cm, in NÖ und OÖ ist bis Montag16:00 ist mit Windspitzen bis 70 km/h, in Niederösterreich bis Mittwoch mit Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm. In der Steiermark muss man bis Dienstag mit Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm rechnen.

Ab Mittwoch könnte es zumindest mit den Minusgraden vorbei sein. Die Quecksilbersäule klettert auf zehn Grad (plus, Anm.). Bis Freitag ist es mit der Sonne zwar wieder vorbei, die Temperaturen sollten aber dennoch deutlich in den Plusgraden bleiben.

Pflanzen in Gefahr!

Eiskalt hat ein Kälteeinbruch den Frühling noch einmal ausgebremst. "Märzwinter" nennen Meteorologen dieses Phänomen. Kälte im März ist nicht selten und die Pflanzen kommen damit nur dann klar, wenn Schnee fällt. Denn die weiße Schicht schützt sie vor dem Erfrieren.