Szene

Mette-Marit hielt ihre Krankheit für Menopause

Wie der Kronprinz und Anwärter auf den Thron mit der Tragödie um die unheilbare Krankheit seiner Frau umgeht.

Heute Redaktion
Teilen
1/12
Gehe zur Galerie
    Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit
    Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit
    (Bild: kein Anbieter/Reuters)

    König Harald V. von Norwegen sitzt seit 1991 auf dem Thron des Landes. Inzwischen ist er 81 Jahre alt. Auch wenn ihm seine Untertanen ein langes Leben wünschen, muss sich Kronprinz Haakon doch darauf einstellen, dass er, inzwischen selbst 45, seinem Vater über kurz oder lang nachfolgen wird.

    2001 hat er Mette-Marit geheiratet - gegen den Widerstand der Konservativen in der Bevölkerung. Die zukünftige Königin hat eine wilde Jugendzeit hinter sich - viel Rave, Drogen und sogar ein uneheliches Kind von einem Mann, der wegen Drogen verurteilt wurde.

    "Die Krankheit ist chronischer, als wie es uns erhofft haben"

    Mette-Marit, seit 17 Jahren an Haakons Seite, hätte seine Stütze sein sollen. Stattdessen braucht sie jetzt selbst Hilfe - ärztliche. Sie leidet an Lungenfibrose. Gewebe vermehrt sich unnatürlich schnell und entzündet sich. Betroffene haben Schwierigkeiten beim Atmen, leiden unter trockenem Husten, sind körperlich wenig belastbar. "Die Krankheit ist chronischer, als wie es uns erhofft haben", verriet die zukünftige Monarchin ihrem Volk.

    Mette-Marit dachte, die Menopause setzt ein

    Das royale Ehepaar wandte sich per öffentlich-rechtlichem TV an ihr Volk. Sie wollen ihre Untertanen nicht länger im Dunklen lassen. Vielen fiel schon auf, dass Mette-Marit immer wieder aus der Öffentlichkeit verschwand. Nun wissen die Norweger, warum. Im Jänner sagte Mette-Marit schon einen Termin ab. Damals hieß es noch, sie leide unter Benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel, einer harmlosen aber unangenehmen Krankheit. Damals scherzte sie, sie hätte bei den Symptomen anfangs angenommen, ihre Menopause setze ein.

    Picture

    "Es gab Zeiten, in denen es mir sehr schlecht ging"

    Mette-Marits Krankheit durchläuft gute und schlechte Phasen. "Es gab Zeiten, in denen es mir sehr schlecht ging, also weiß ich ein wenig, worum es hier geht", erzählt die Kronprinzessin. Sie und ihr Mann haben sich einen Zeitpunkt ausgesucht, zu dem es der 45-Jährigen relativ gut geht. Zur Zeit arbeite sie, so viel möglich sei. Mette-Marit weiß, wenn es ihr wieder schlechter geht, muss sie sich ganz auf sich konzentrieren und ihren Mann mit seinen Aufgaben allein lassen.

    Krankheit früh entdeckt

    Mette-Marits Krankheit ist zwar unheilbar, dürfte aber früh diagnostiziert worden sein. "Ich bin sehr froh, dass ich so tolle Leute um mich habe und nicht zuletzt, dass die Krankheit so früh entdeckt wurde", dankte die Thronprinzessin ihrem Team.

    Große Liebe, die Konventionen überwindet

    Haakon wollte seine Mette-Marit unbedingt - und hat sie bekommen. Ihre beiden Kinder sind inzwischen 12 und 14, den unehelichen Sohn seiner Frau hat der Kronprinz adoptiert. Für Prinzessin Ingrid Alexandra, die Erstgeborene, wurde die Thronfolge geändert. Sie wird die zweite Königin von Norwegen werden. Vor ihr gab es nur Königin Margaret, die das Land im 15. Jahrhundert regierte. Ihr kleiner Bruder Sverre Magnus ist erst der vierte in der Thronfolge. (lam)