Niederösterreich

MFG-Politiker nimmt ukrainische Flüchtlingsfamilie auf

Eine 36-Jährige und ihre zweijährige Tochter flohen aus Kharkiv, der Mistelbacher MFG-Chef und seine Frau nahmen die beiden auf.

Erich Wessely
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Dank Alexander Schlinke und seiner Familie hat die kleine A. aus Kharkiv  gemeinsam mit ihrer Mutter eine angemessene Unterkunft, eine Rutsche vor der  Tür und wird mit Spielzeug von der Verwandtschaft verwöhnt.
Dank Alexander Schlinke und seiner Familie hat die kleine A. aus Kharkiv gemeinsam mit ihrer Mutter eine angemessene Unterkunft, eine Rutsche vor der Tür und wird mit Spielzeug von der Verwandtschaft verwöhnt.
MFG

1.800 Kilometer in einem desolaten Kleinwagen gemeinsam mit ihrer zweijährigen Tochter und einer Katze, den Kofferraum gefüllt mit Benzinkanistern. So abenteuerlich gestaltete sich die Flucht der 36-jährigen Fotografin und gelernten Krankenschwester D.S. aus der umkämpften ukrainischen Stadt Kharkiv.

„Ihr Freund ist in der Ukraine geblieben“, weiß der Mistelbacher Alexander Schlinke. Der MFG-Politiker hat – nach Rücksprache mit seiner Frau – der kleinen Familie spontan eine leerstehende 38 Quadratmeter große Wohnung mit Garten zur Verfügung gestellt. „Wir sind einem Facebook-Aufruf gefolgt, in dem darum gebeten wurde, Decken, Matratzen, Lebensmittel etc. in ein Auffanglager für ukrainische Kriegsflüchtlinge nach Mistelbach zu bringen“, berichtet der Ziviltechniker weiter.

"Betroffen von Enge und Kargheit"

„Als wir mit unserer Spende vor Ort waren, waren wir betroffen von der Enge und Kargheit des Matratzenlagers. Wir haben nicht lange überlegt und der Organisation angeboten, eine Frau und Kinder bei uns aufzunehmen.“

Bereits am nächsten Tag ist D.S. gemeinsam mit ihrer Tochter in die kleine Wohnung am Nachbargrundstück eingezogen. Und die beiden sind bei Familie Schlinke gut aufgehoben! Mehrmals täglich spielen die Enkelkinder des Unternehmers mit der Zweijährigen. Sprachbarrieren kennen die Kinder nicht. Sie haben sich umgehend verständigt und sind glücklich.

Die Erwachsenen bekochen sich gegenseitig, ukrainische Spezialitäten werden gegen Schnitzel getauscht. Für Frau S. wurde bereits ein Vernetzungstreffen ausgemacht, wo sie die Möglichkeit hat, sich mit anderen geflüchteten Frauen auszutauschen. Auch einen privaten Deutschkurs hat das Unternehmerpaar auf die Beine gestellt. Dieser wird ebenfalls in den Privaträumen von Familie Schlinke stattfinden.

"Ich möchte helfen, kann es und tue es"

Für Alexander Schlinke und seine Frau ist diese Form der Unterstützung eine Selbstverständlichkeit: „Ich möchte helfen, kann es und tue es“, bringt er es knapp auf den Punkt. „Das ist zudem nichts Besonderes – viele Menschen in Mistelbach und Umgebung haben Kriegsflüchtlinge bei sich aufgenommen.“ Kritik äußert Alexander Schlinke allerdings am Staat, der laut Medienberichten rund 80 Prozent der Geflohenen Privatpersonen überlässt: „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, wir machen das gerne, das ist ganz einfach eine Sache der Menschlichkeit. Und ein Dach über dem Kopf zu haben, ist schließlich ein Grundrecht.“

Weil der engagierte Ziviltechniker schon länger mit der politischen Situation in Österreich unzufrieden ist, hat er sich kurzerhand der vor einem Jahr gegründeten Partei MFG Österreich angeschlossen: „MFG steht für Menschen – Freiheit – Grundrechte. Das sind Prinzipien, die ich lebe, für die ich einstehe und bei deren Verbreitung ich deshalb helfen möchte!“ Alexander Schlinke ist mittlerweile Gemeindesprecher von Mistelbach und Bezirkssprecherstellvertreter.

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