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Aus fürs Kino: Gehört James Bond bald Netflix?

MGM, der Filmriese, dem auch das James-Bond-Franchise gehört, wird verkauft. Interessiert sind unter anderem Netflix und Disney.

Heute Redaktion
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    Der erste Kino-Bond aller Zeiten: Sean Connery in "James Bond jagt Dr. No". (1962–1967, 1971, 1983)
    Der erste Kino-Bond aller Zeiten: Sean Connery in "James Bond jagt Dr. No". (1962–1967, 1971, 1983)
    (Bild: United Artists)

    Der berühmte Löwe von Metro-Goldwyn-Mayer hat ausgebrüllt. 2010 ging die Firma, die seit den 1920er-Jahren Kinofilme macht, pleite und wurde gerettet. Die Hedgefonds, die damals tief in die Tasche griffen, wollen das Kult-Unternehmen laut US-Medienberichten jetzt weiterverkaufen.



    Seit Wochen tanzen finanzstarke Firmenbosse an, um sich MGM einzuverleiben. Ganz vorne mit dabei sind Apple, Amazon, AT&T, Disney, Netflix und Comcast.

    10 Milliaren für Bond bis Ben Hur

    Wer MGM kauft, bekommt auch alle Filmrechte, die das Studio hält. Für Streaming-Dienst ist das hochinteressant. Sie könnten dann alle James-Bond-Filme, aber auch Klassiker wie Ben Hur, Rocky oder Spaceballs zeigen. Deshalb wird von einem Verkaufspreis um die 10 Milliarden Dollar gemunkelt.

    Netflix bei Riesen-Deals Neuling

    Für Netflix wäre der Kauf einer anderen Filmfirma eine Premiere. Sie haben noch nie ein anderes Studio aufgekauft. Apple legte 2014 drei Milliarden Dollar für die Elektronikfirma Beats ab. Amazon war erst 2017 auf Einkaufstour. Damals schlugen sie bei der Biosupermarktkette Whole Foods zu. Das war ihnen 13 Milliarden wert.

    Bond fürs TV vorstellbar

    Bond-Mama Barbara Broccoli selbst heizt die Gerüchte an. Sie plauderte "Variety" gegenüber aus, dass sie sich vorstellen könne, in der Zukunft auch Produktionen für Netflix zu machen – wenn die Zuschauer das verlangen.

    Eher wahrscheinlich als Käufer wären Comcast, Disney und AT&T als Käufer für MGM. Comcast schluckte Sky (39 Mrd.), Disney schluckte Fox (71 Mrd.) und AT&T zahlte für Time Warner über 100 Mrd. - seitdem herrscht dort gähnende Leere im Geldbörsel. Einen weiteren Mega-Deal macht das unwahrscheinlich.

    Laut Experten soll MGM noch 2020 den Besitzer wechseln. Wer es wird ist eine der spannendsten Fragen des Jahres im Filmbusiness.