Szene

Michael Haneke hält den Spiegel vor!

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:24

Die Weltpresse orakelt einen Oscar für Michael Haneke, Hauptdarsteller Jean-Louis Trintignant bezeichnet ihn als "einen der größten Regisseure überhaupt" und Cineasten stimmen all dem zu. Aber wo sieht sich der zweifache "Goldene Palme"-Preisträger selbst mit seinem Drama? "An dem Punkt, an dem die Arbeitsbedingungen für österreichische Filmemacher nachhaltig verbessert werden müssen."

selbst mit seinem Drama? "An dem Punkt, an dem die Arbeitsbedingungen für österreichische Filmemacher nachhaltig verbessert werden müssen."

"Die soziale Situation vieler Filmschaffender in Österreich ist desaströs und existenzgefährdend. Kaum ein Kinofilmregsisseur kann allein von dieser Tätigkeit leben". Diese klaren Worte findet Gerhard Ertl, Obmann des Verband Filmregie Österreich (auch Michael Haneke ist Mitglied!), im Heute-Interview für den Status Quo. Bei uns könne ein Regisseur nur etwa alle fünf Jahre einen Kinospielfilm realisieren. "Aber es geht in unserer Arbeit auch um Kontinuität", klagt Ertl: "Bei einem Schiläufer, der den Weltcup gewinnt, wird niemand sagen: 'Trainiert nicht so viel. Was das wieder kostet!'"

Insgesamt werden Austroproduktionen mit 70 Million Euro pro Jahr finanziert, auf "Amour" (ab 21. September) entfielen davon 500.000 Euro. Eine nach Stefan Ruzowitzkys Oscar-Sieg versprochene Aufstockung der Subventionen kam nie zustande – ein Grund, warum Größen wie Haneke für die Realisierung auf Länder wie Frankreich oder Dänemark ausweichen: "Dort genießen Regisseure und Autoren eine weitaus kreativenfreundlichere Rechtslage."

       

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