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Michael Hanekes Karriere und Leben

Michael Haneke erlebte in Cannes mit seiner zweiten Goldenen Palme einen weiteren Meilenstein in seiner 40-jährigen Karriere als Regisseur.

Heute Redaktion
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Bild: AP (AP)



Haneke, der am 23. März 1942 in München geboren wurde, wuchs in Wiener Neustadt als Sohn der österreichischen Schauspielerin Beatrix von Degenschild und des Düsseldorfer Regisseurs und Schauspielers Fritz Haneke auf. Er versuchte sich neben dem Studium der Philosophie und Psychologie in Wien zunächst als Autor sowie Film- und Literaturkritiker, 1967 bis 1971 arbeitete er als Redakteur und Fernsehspieldramaturg beim Südwestfunk in Baden-Baden. In dieser Zeit entstand sein erstes Drehbuch "Wochenende".

Anfänge in den Siebzigerjahren

1973 entstand sein erster Fernsehfilm, "...und was kommt danach? (After Liverpool)" nach einem Text von James Saunders. Es folgten TV-Filme nach Vorlagen von Ingeborg Bachmann, Peter Rosei und Franz Kafka. Anfang der 70er Jahre debütierte Haneke als Bühnenregisseur am Stadttheater Baden-Baden mit "Ganze Tage in den Bäumen" von Marguerite Duras.

Es folgten Theater-Inszenierungen in Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, Hamburg, München und Wien. 2006 gab er exakt an Mozarts 250. Geburtstag an der Pariser Oper sein Debüt als Opernregisseur: Mit seiner modernen Inszenierung von "Don Giovanni" spaltete er das Publikum. Eine Inszenierung von Mozarts "Cosi fan tutte" war ursprünglich für New York geplant, soll nun jedoch heuer bei Gerard Mortier in Madrid stattfinden. Die Produzenten sehen diese Ausflüge in die Opernwelt nicht sehr gerne, bereitet sich Haneke doch stets über viele Monate minuziös vor.

Frau Susanne seit 30 Jahren an Hanekes Seite

Privat ist der Regisseur seit 1983 mit seiner Frau Susanne verbunden, er ist Vater eines Sohnes (geb. 1965). An der Wiener Filmakademie lehrt Haneke seit 2002 als Professor für Regie, beruflich vertraut er schon seit vielen Jahren auf seinen Produzenten Veit Heiduschka und Schauspielerinnen wie etwa Isabelle Huppert, die auch bei "Amour" in die Rolle der Tochter geschlüpft ist und vor drei Jahren als Jury-Präsidentin in Cannes die erste Goldene Palme mitverantwortete.