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Michael Köhlmeier sieht die Welt mit Katzenaugen

In seinem neuen Buch "Matou" erzählt Michael Köhlmeier von den sieben Leben eines abenteuerlustigen sprechenden Katers. 

Fabian J. Holzer
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imago/Horst Galuschka

Man lebt nur einmal? Nicht wenn man eine Katze ist. "Diese sprichwörtliche Sache, dass eine Katze sieben Leben hat, bietet ganz einfach die Möglichkeit, aus der Sicht einer Katze weit in die Vergangenheit zu reisen", erzählt Michael Köhlmeier im "Heute"-Talk über sein neues Buch. Und nachdem jedem dieser Katzenleben ausreichend Platz gewidmet werden muss, ist "Matou" mit 960 Seiten auch recht massiv ausgefallen. 

Die Idee zum Schreiben dieses Buches kam beim Betrachten eines brutalen Kunstwerkes: Ich habe einen Stahlstich aus der Zeit der französischen Revolution gesehen, auf dem man Katzen und Hunde sieht, die unter einer Guillotine sitzen und das Blut lecken. Das ist zum einen erschütternd und das auch wieder irgendwo komisch." 

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Hanser Verlag

Für Köhlmeier ist es wichtig, dass das Buch, an dem er über drei Jahre gearbeitet hat, auch wirklich unterhaltsam geworden ist: "Es gibt so viele traurige und deprimierende Bücher und das ist eben ein komisches Buch, das mit einem komischen Blick auf sehr traurige und düstere Dinge wirft." 

Man muss kein Katzenliebhaber sein, um "Matou" zu genießen, aber es schadet nicht. Michael Köhl selbst ist es natürlich schon. "Wir haben immer Katzen gehabt und wenn ich schreibe, dann sitzt unsere Katze immer hinter meinem Laptop und drückt mir mit ihrem Rücken den Bildschirm entgegen. Ich habe auch immer schon Katzen beobachtet. Alleine schon wie sie verzückt und wie besessen gegen eine Küchenrolle kämpft und alles zerfetzt als ob die Rolle ein großer Feind wäre..."

Ab jetzt ist Köhlmeier unterbeschäftigt

Mit der Veröffentlichung von "Matou" hat sich Michael Köhlmeier aber auch kleines Problem geschaffen: Abgesehen von etwas PR ist er jetzt ein wenig unterbeschäftigt. Neues Projekt ist momentan bei ihm nicht in Sicht: "Leider nicht. Ich arbeite gerne an Projekten und Romanen, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Dann weiß ich, dass ich psychisch abgesichert bin für die nächsten Jahre. Im Augenblick habe ich nichts, da ist der Schatten von Matou jetzt noch zu groß..."

"Matou" ist jetzt im Hanser Verlag erschienen.

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