Szene

Michael Niavarani: "Verbringe Sommer in Hundehütte"

Michael Niavarani und Georg Hoanzl machen ab 1. Juli "Theater im Park" am Belvedere. 

Amra Duric
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Bringen bis Ende September Theater in den Park: Michael Niavarani und Georg Hoanzl
Bringen bis Ende September Theater in den Park: Michael Niavarani und Georg Hoanzl
Andreas Tischler

Kein Theater, also mit dem Wetter, gab es zumindest gestern, als Michael Niavarani und Georg Hoanzl ihr neues Theaterprojekt im Privatgarten des Palais Schwarzenberg am Belvedere in Wien präsentierten. Was geplant ist, falls es dann doch mal regnet und noch ein bisschen mehr, verrieten Kabarettist Michael Niavarani und Georg Hoanzl im Gespräch mit "Heute". 

Genau vor einer Woche startete der Kartenvorverkauf für das "Theater im Park". "Bisher haben wir 15.000 Tickets verkauft", erzählen Niavarani und Hoanzl. "Der Server ist zwischendurch sogar eingegangen." Bisher stehen, für jeweils 500 Besucher im Juli und dann 1.250 Besucher ab August, unter anderem Florian Teichtmeister, Thomas Stipsits, Viktor Gernot, Maria Happel, Sandra Cervik und Herbert Föttinger am Spielplan. Weitere Veranstaltungen sollen laufend ergänzt werden. "Ich kann mir vorstellen, dass es bis Ende September geht. Es macht schon Spaß ein unternemehrisches Wagnis einzugehen und dann so einen Zuspruch zu bekommen. Ich bin auch den Künstlern und Künstlerinnen sehr dankbar, dass sie dabei sind", freut sich Hoanzl über den Erfolg.

"Ich habe eine 1000-seitige Biografie gelesen und gekocht"

Und "Nia"? Der freut sich auch. Nicht nur über das breite Programm und den Vorverkauf, sondern auch, weil er selbst wieder auf der Bühne stehen wird. "Ich bin sehr aufgeregt, weil ich am 5. Juli in der Simpl Revue wieder mitspiele." Wie sich der Komiker eigentlich die spielfreie Zeit in der Quarantäne vertrieben hat? "Ich habe eine 1000-seitige Biografie über Josef II. gelesen, aber ich hab mir nur gemerkt, dass er gerne ins Puff gegangen ist. Ich habe auch drei Mal am Tag gekocht und meine Tochter sehr oft gesehen." Das Coronavirus selbst hat ihn nicht mit Angst oder Panik infiziert. "Abgesehen von der Sorge um meine Kollegen und Mitarbeiter, habe ich es sehr genossen keinen Stress zu haben. Das Virus wird die Menscheit nicht ausrotten. In zehn Jahren wird man dann sagen ‚Das war alles nicht so schlimm‘." 

"Ich kann mir vorstellen, dass es bis Ende September geht. Es macht schon Spaß ein unternemehrisches Wagnis einzugehen und dann so einen Zuspruch zu bekommen. Ich bin auch den Künstlern und Künstlerinnen sehr dankbar, dass sie dabei sind." - Georg Hoanzl

Schlimm hingegen wird es, sollte das Wetter beim "Theater im Park" nicht mitspielen. "Sollte es am Tag einer Vorstellung wirklich regnen und stürmen, findet diese nicht statt. Besucher bekommen dann den vollen Kartenpreis zurückerstattet", so Niavarani. Aber soweit soll es garnicht erst kommen. "Es hat eh schon genug geregnet", so Hoanzl. Für genügend Babyelefanten und Sicherheit ist ebenfalls gesorgt. "Der Name des Besuchers steht auf der Eintreittskarte und man wird zum Platz gebracht", so Hoanzl. Die Plätze sind in den jeweiligen Reihen in 2er-, 3er- und 4er-Sitzgruppen mit den gewohnten Abständen angeordnet. Die Plätze einer Sitzgruppe sind ausschließlich gemeinsam buchbar. Zwischen den Reihen und zwischen den Sitzgruppen besteht ein Mindestabstand von jeweils 1,5 Meter. "Und Gäste können im Vorfeld der Veranstaltung online Getränke vorbestellen, die werden dann zum Platz gebracht. Es wird nach der Vorstellung keine Gastro geben", ergänzt der Kulturmanager.

"Früher war es ja so, dass man die Zukunft mit einer Glaskugel, oder wie die Römer, mit Tiergedärmen vorhergesagt hat. Ich habe mir jetzt ein Witzebuch gekauft, denn mittlerweile sagen ja Witze die Zukunft voraus." - Michael Niavarani

In die Zukunft schauen, "Witzebuch" sei Dank

Was neue Projekte betrifft, blickt Niavarani noch vorsichtig in die Zukunft: "Wir versuchen jetzt mal den Sommer zu überleben. Wie es im Simpl weitergeht, weiß ich noch nicht. Ich verlass mich nicht darauf, was im Fernsehen gesagt wird, sondern warte auf die offizielle Verordnung der Regierung. Und ob ich eine Lockdown-Comedy schreibe, bin ich mir auch noch nicht ganz sicher. Ich habe Angst, dass es fad wird." Aber dafür hat "Nia" schon die nächste Simpl-Revue im Kopf: Wann sie zu sehen ist bleibt noch offen, fix ist: Nicht "Träume werden wahr", sondern "Witze werden wahr" wird sie "ziemlich sicher" heißen." Denn eine Ex-Kanzlerin, die erwischt wurde, weil sie alkoholisiert mit dem Auto gefahren ist, der Bundespräsident, der die Sperrstunde nicht einhält, oder Philippa Strache, die in Falcos-Song "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" mitgespielt hatte liefern auch wirklich viel Stoff für Lacher - oft mit bitterem Beigeschmack. Was kann also noch auf Österreich zukommen? "Früher war es ja so, dass man die Zukunft mit einer Glaskugel, oder wie die Römer, mit Tiergedärmen vorhergesagt hat. Ich habe mir jetzt ein Witzebuch gekauft, denn mittlerweile sagen ja Witze die Zukunft voraus.“

Kein Witzebuch braucht Niavarani hingegen um seine Urlaubspläne vorauszusagen: "Mir wurde hier im Park eine Hundehütte gestellt. In der werde ich meinen ganzen Sommer verbringen." Wau.