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Microsoft rückt wieder näher an die Gamer ran

Um eine von Grund auf neue Konsole handelt es sich bei der Xbox One X nicht. Microsoft beseitigt mit ihr aber früher gemachte Fehler.

Heute Redaktion
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Der Name klang vielversprechend und weckte bei Xbox-Spielern ein Kribbeln in den Gamefingern. Scorpio! Welch ein Name! Welch eine Verheißung! Würde Microsoft nun endlich wieder alles richtig machen?

Sollte nach dem ursprünglichen Lapsus mit der Xbox One, die auf der E3 2013 für alle Medienkonsumenten außer den Gamern angepriesen wurde, nun ein Produkt für die wichtigste Kundschaft anstehen?

Verbessert, aber nicht wirklich neu

Nun, beinahe. Nicht lange nach der Ankündigung stellte sich Microsoft umgehend selbst wieder ein Bein und benannte Scorpio in Xbox One X um. Ein Aufschrei der Enttäuschung war die Folge: Wie konnte ein verheißungsvoller Name wie Scorpio für etwas so farbloses wie Xbox One X geopfert werden?

Microsoft war im Grunde jedoch nur ehrlich: Was unter dem Codenamen Scorpio nach einer komplett neuen Spielmaschine geklungen hatte, war in der Tat ein Upgrade einer bestehenden Konsole. Allerdings ein bedeutendes.

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In der neuen Xbox One X steckt eine Menge neuer Technik, die die Konsole schneller und stärker macht. 40 Prozent mehr Power soll die Xbox One X im Vergleich zur Xbox One S bieten und das Gamen mit 4K-Auflösung ermöglichen.

Alles in einem

Microsoft will zudem mit weiteren Schritten auf die Gamer (und die plattformübergreifende Vernetzung) zugehen. So wird eine neue Bedienoberfläche eingeführt, die übersichtlicher ist und die eigene Spielsammlung damit schneller in Griffweite rückt. Sie wird den Streamingdienst Mixer (ehemals Beam) enthalten, der Konsolen, PCs und Handys einander näherbringt.

Mixer erlaubt es, Spielsequenzen auf den PC oder das Handy zu streamen und Zuschauer im Stil von Let's-Play-Videos am eigenen Spielerfolg teilhaben zu lassen. Der Service passt zu Microsofts Bestreben, Windows-PC, Handy und Spielkonsole zu einem verschmelzen zu lassen.

Für unfreiwillige Belustigung sorgten die Präsentatoren auf der Gamescom indessen ebenfalls, als sie demonstrierten, wie einfach der Wechsel von einer Xbox One S auf eine Xbox One X stattfindet: Man müsse nur die HDMI-Kabel von der alten Konsole ausstecken und könne sie beinahe blind in die neue Xbox One X einstöpseln.

Praktisch allerdings ist, dass sich alle Spielinhalte der alten Konsole – sollte man sich tatsächlich für den Kauf der Xbox One X entscheiden – mittels einer externen Festplatte oder Wifi-Transfer leicht auf die neue Konsole übertragen lassen, wobei eine Festplatte gleich auch als Backup-Drive dienen kann.

Zuckerbrot und Peitsche

Damit bleibt die Frage, ob sich der Kauf der neuen Xbox One X lohnt? Vor allem Vielspieler dürften wegen der stärkeren Leistung und höheren 4K-Auflösung Freude an der neuen Maschine haben – sofern das jeweilige Game diese Art von Grafik überhaupt erlaubt.

Für die Xbox One X sind indessen keine exklusiven Games vorgesehen: Alle Spiele laufen auch auf den herkömmlichen Xbox-One-Konsolen. Und damit zum Zucker für alle Xbox-Fans, dem indessen umgehend der Peitschenschlag folgt.

Da der Aufschrei wegen des Namenswechsels an Microsoft natürlich nicht ungehört vorbeigegangen ist, bringt der Konzern aus Redmond eine limitierte Version der neuen Xbox inklusive Controller unter dem Namen Project Scorpio heraus.

Die Innereien sind dieselben, wie bei der Xbox One X, nur die Beschriftung ist anders. Allerdings ist die limitierte Version zur Enttäuschung vieler in den meisten Ländern bereits ausverkauft. Microsoft bleibt diesbezüglich erbarmungslos.