Österreich

Mieter drehte Gas auf, zündete sich Zigarette an

Heute Redaktion
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Neue Details zur Brandstiftung in Wien-Meidling: Der verstorbene Mieter (55) hatte in seiner Wohnung absichtlich das Gas aufgedreht – und dann sein Feuerzeug gezündet.

Ein Toter (55), vier Verletzte – wobei drei Freitagnachmittag noch im Spital waren und zwei tote Katzen. Das ist die Bilanz der Wohnungsexplosion in der Laskegasse am Freitag gegen 0.45 Uhr.

Gas aufgedreht, Zigarette angezündet

Dass es sich bei der Explosion nicht um einen Unfall handelt, war rasch klar. Bereits am Vormittag gingen die Brandermittler der Wiener Polizei von Brandstiftung "in selbstmörderischer Absicht" aus. Jetzt ist klar: Der lebensmüde Mieter (55) hatte den Gashahn aufgedreht und seine Wohnung mit hochexplosivem Gas geflutet. Dann zündete er sich eine Zigarette an.

Die folgende Explosion löste einen Brand aus, als die Feuerwehr mit 78 Mann und 20 Fahrzeugen anrückte, schlugen die Flammen meterhoch aus den Fenstern. Mehrere Mieter waren von Flammen und Rauch eingeschlossen, mussten mit Fluchtfiltermasken und Leitern aus dem völlig verrauchten Haus gerettet werden.

"Das Wohnhaus ist derzeit begehbar, aber gesperrt. Wasser, Strom und Gas wurden abgestellt. Die Hausverwaltung startete noch am Freitag mit Absicherungsmaßnahmen und der weiteren Sanierung", so Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien, zu "Heute".

Wann das Haus wieder bewohnbar sein wird, war Freitagnachmittag noch unklar. Besonders die Wohnung neben der Wohnung des Verstorbenen ist schwer in Mitleidenschaft gezogen, das ganze Wohnhaus stinkt nach Rauch und ist vom Löschwasser feucht. Alle 20 Mieter kamen inzwischen bei Verwandten und Bekannten unter. Für den Fall, dass die Sanierungen länger dauert, will die Hausverwaltung Betroffenen ein Ausweich-Apartment zur Verfügung stellen, so Hillerer.

Am 26. April 2014 kam es in der Äußeren Mariahilfer Straße zu einem ähnlichen Fall. Damals wurde das betroffene Haus schwer zerstört.

Ein 19-jähriger Wiener hatte sich das Leben genommen. Die Tat hatte er zuvor auf Facebook angekündigt. (ck)