Seit einem Dachschaden ist das Schlafzimmer von Ekrem T. nicht mehr zu gebrauchen: Feucht, kalt und gelegentlich tropft es noch von der Decke, sagt T. Er meint: "Wiener Wohnen" müsste schneller handeln.
Ekrem T. (58) und seine Frau sind die einzigen Mieter im Dachgeschoss eines Gemeindebaus in der Jedleseer Straße (Floridsdorf). Als am 26. November das Dach über ihnen während einer regenreichen Zeit zu Bruch ging, hätte der Zeitpunkt für eine Reparatur nicht ungünstiger sein können.
"Plötzlich rann es am Deckenlicht vorbei, als ob jemand den Wasserhahn nicht komplett zugedreht hätte. Wir haben sofort den Strom abgestellt und heizen dort seitdem auch nicht mehr", erzählt der 58-Jährige. Die kommenden Stunden an diesem Tag hätte das Ehepaar damit zugebracht, zwischen Schlafzimmer und Bad zu hetzen und die mit Wasser aufgefüllten Gefäße im Bad auszuleeren.
Spengler reparierte, es tropfte weiter
Nachdem das undichte Dach gemeldet wurde, beauftragte Wiener Wohnen einen Spengler. Dieser soll am gleichen Tag gegen 19 Uhr gekommen sein und flickte das undichte Dach notdürftig. Angesichts des Schadens eine Notlösung mit der die Beiden noch eine Woche ausharren mussten, bis eine weitere Reparatur vorgenommen wurde: Das Rinnen hörte zwar auf, nicht aber das Tropfen.
Inzwischen sei es für den verärgerten Invaliden eine Vollzeitbeschäftigung gewesen, bei Regenfällen das Wasser von der Decke abzufangen, während seine Frau arbeitete: „Ich bin zuckerkrank, mein linker Arm ist gelähmt und muss ständig schauen, ob das Gefäß nicht voll läuft. Das Schlafzimmer können wir nicht verwenden und zahlen trotzdem 500 Euro Miete. Dass man uns diese Situation zumutet, ist untragbar!"
Mieter: "Das dauert ja bis Frühling!"
Auf "Heute"-Anfrage, ob das Ehepaar im Regen stehen gelassen wurde, beruhigt Wiener Wohnen-Sprecher Markus Leitgeb: "Größere Reparaturarbeiten konnten aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht früher durchgeführt werden. Da es sich um ein Blechdach handelt, musste geschweißt und gelötet werden. Das funktioniert nicht, wenn alles nass ist. Das Dach ist aber seit dem 3. Dezember repariert."
Genau das zweifelt der Mieter an. Er behauptet, dass das Schlafzimmer noch lange nicht wohntauglich ist. Tropfen würde es nach wie vor und schätzt die Dauer der nötigen Arbeiten "bis Frühling". "Wohin sollen ich und meine Frau in der Zwischenzeit hin? Erwartet man, dass wir geduldig sein sollen, bis irgendwann alles fertig ist?"
Starke Heizstrahler und eine Hotelunterkunft sollen es richten
Falls es von der Schlafzimmerdecke noch tropfen würde, so geht Leitgeb davon aus, dann handelt es sich um die "Restfeuchtigkeit" zwischen Dach und Decke. Nach einer starken Regenphase sei dies nichts ungewöhnliches, immerhin hat es eine Woche gebraucht, bis das Dach vollständig abgedichtet wurde. Nun sollen demnächst Heizstrahler im Schlafzimmer in Position gebracht werden, um den Feuchtbereich trocken zu legen.
Bis dahin, so Leitgeb, würde Wiener Wohnen dem Mann eine Ersatzunterkunft anbieten: "Je nach dem wie viel Herr T.s Haushaltsversicherung zahlt, würden wir für den Restbetrag für eine temporäre Ersatzunterkunft im Hotel aufkommen. Notfalls bezahlen wir den gesamten Aufenthalt, solange das Schlafzimmer unbewohnbar bleibt." Das dürfte nun auch nötig sein, denn laut Ekrem T. zahlt die Haushaltsversicherung für die in der Wohnung entstandenen Schäden, nicht aber für einen Hotelaufenthalt. Der 58-Jährige will ohnehin bereits um eine neue Wohnung angesucht haben, teilte er "Heute" mit.