Niederösterreich

Mietpreis-Explosion! – Frau lebt von 195 Euro pro Monat

Die Leitzins-Anhebung setzt vielen Mietern zu. Einer Niederösterreicherin bleiben nach Abzug aller Fixkosten nur noch 195 Euro zum (über)leben.

Christian Tomsits
Durch flexible Zinsen bei Krediten der Genossenschaften müssen deren Mieter nun viel mehr bezahlen.
Durch flexible Zinsen bei Krediten der Genossenschaften müssen deren Mieter nun viel mehr bezahlen.
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Elisabeth H. (60) wohnt alleine in einer 67 Quadratmeter großen Genossenschaftswohnung im Waldviertel. "Ich bin Pensionistin und zahlte bis voriges Jahr 465 Euro Miete, dazu meinen Strom und Heizung." Jetzt müsse 60-Jährige ganze 618 Euro monatlich an Mietkosten tragen. "Auch meine Strom und Heizkosten stiegen zudem stark an", erklärt sie.

Verantwortlich dafür ist eine kleine Zahl mit großer Wirkung: Am 15. Dezember 2022 wurde der Leitzins von der EZB um 0,5 Prozentpunkte angehoben, liegt nun bei 2,5 Prozent. Höhere Leitzinsen bedeuten für Genossenschaften mit variablen Zinsen höhere Kreditkosten. "Diese höheren Kosten werden in ganz Österreich direkt an Mieter und Mieterinnen durchgereicht", weiß Andreas Kollross, der kommunalpolitischer Sprecher der SPÖ. Die Folge: Eklatante Mieterhöhungen seit Jänner um bis zu 35 Prozent.

"Die Erhöhung kommt zu einem Zeitpunkt, in dem sich viele Menschen ihr Leben so schon nicht mehr leisten können, die täglichen Einkäufe immer teurer werden und zugleich die Jahresabrechnungen für Strom und Heizung ins Haus stehen“, kritisiert Kohlross. Der Politiker will nun Mieten einfrieren lassen und fordert einen Schutzschirm für die Mieter. 

Die Betroffene Elisabeth H. zahlt heuer um 33 Prozent mehr Miete, als noch vor einem Jahr.

"Ich versuche derzeit nach Abzug von Versicherungen, Auto und Fixkosten mit meinen Hunden von 195 Euro zu leben", so die Mutter dreier Kinder, die 38 Jahre lang gearbeitet hat und davon sechs Jahre auch noch ihre Eltern pflegte. 

Nun fragt sie sich, wie lange sie das alles noch schafft. Im "Standard" schildern Betroffene, wie Nachbarn nach Erhalt der Erhöhung "mit Tränen dastanden", weil sie die Kosten nicht mehr stemmen könnten. Manche würden nun in kalten Wohnungen sitzen, weil das Geld zum Heizen fehle. Indes gehen Experten davon aus, dass heuer noch zu weiteren zinsbedingten Mieterhöhungen kommen wird.

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