Österreich

Migrationsanteil an Volksschulen auf 60 Prozent anheben

Heute Redaktion
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Bild: WNTV

Heiße Diskussion unter den Parteien in Wr. Neustadt: Die SPÖ will den Migrationsanteil der Kinder an Volksschulen auf 60 Prozent erhöhen. Das würde für manche Schüler einen Klassen- oder sogar Schulwechsel bedeuten. Die VP hingegen hat bereits auf die enorme Zahl an Flüchtlingskinder, die erst einen Deutschkurs absolvieren sollten, hingewiesen. Dazu wurde erst ein Pilotprojekt ins Leben gerufen.

 
Den Vorschlag die Kinder mit Migrationshintergrund neu zu verteilen brachte SP-Nationalratsabgeordneter Peter Wittmann ein. Da aber Wr. Neustadt enorm mit dem hohen Anteil an Migranten in den Schulen kämpft, hätte diese Neuverteilung Konsequenzen für alle Schüler. 

Schulwechsel würde anstehen

Laut VP würde dies bedeuten, dass der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund sich schlagartig auf rund 57 Prozent in jeder einzelnen Volksschulklasse erhöhen würde. Viele Kinder österreichischer Herkunft würden deswegen den Platz verlieren und müssten im schlimmsten Fall ans andere Ende der Stadt gebracht werden. Der Widerstand der Eltern gegen diese Lösung ist vorprogrammiert.

"Die Vorschläge von Peter Wittmann klingen nicht einmal auf dem Papier vernünftig und sind in der Praxis schlicht undurchführbar", so der für Bildung zuständige Vizebürgermeister Christian Stocker.
Realistische Lösungen finden

"Solche Vorschläge helfen niemanden, sondern lösen nur Debatten aus", ist sich die VP sicher. Die Stadtregierung setzt alles daran realistische Lösungen für dieses Problem zu finden. Bereits Ende September hat Bürgermeister Klaus Schneeberger in einem Schreiben an die Bildungsministerin von der herausfordernden Situation in Wiener Neustädter Schulen aufgrund des hohen Anteils an Migranten, verschärft durch die Flüchtlingskinder, aufmerksam gemacht. Darin wurde die Ministerin ersucht für Brennpunktschulen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen, worüber es Ende Dezember ein Gespräch zwischen beiden geben wird.

Pilotprojekt für Flüchtlingskinder

Parallel dazu wurden in Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat Maßnahmen gesetzt. So konnte erst vergangene Woche ein Pilotprojekt präsentiert werden, welches vorsieht, dass Kindern zunächst die deutsche Sprache beigebracht wird, ehe sie in den Regelunterricht aufgenommen werden.

Eine Frage stellt sich die VP Wr. Neustadt: Warum hat Wittmann seine Parteikollegen der Stadt-SPÖ Horst Karas und Sitz zu diesem Termin nicht mitgebracht?