Niederösterreich

Mikl-Leitner: "Müssen Schulbetrieb aufrecht erhalten"

Zwei Wochen vor dem Schulstart sprach "Heute" mit nö. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über das kommende Schuljahr, Schule der Zukunft und die S8.

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Mikl-Leitner auf der Terrasse ihres Büros in St. Pölten
Mikl-Leitner auf der Terrasse ihres Büros in St. Pölten
Thomas Lenger

„Heute“: Mit bis zu 52.000 PCR-Tests für nö. Lehrer und Landesbedienstete ist Ihnen ein schöner Wurf gelungen. Wie schaut da der Fahrplan aus?

Johanna Mikl-Leitner: Wir haben eine hohe Verantwortung: Wir müssen Menschenleben schützen und die Existenzen von Unternehmern sowie Arbeitnehmern schützen. Daher legten wir auch den Focus auf den Schulstart. In der Woche vor dem Start können sich alle Pädagogen testen lassen, in der darauffolgenden Woche alle Landes- und Gemeindebedienstete. Was man erwähnen muss: 1/3 der Neuinfektionen sind Auslandurlaubs-Heimkehrer.

„Heute“: Minister Faßmann rief sie begeistert an?

Mikl-Leitner: Ja, er zeigte sich wirklich angetan und bat, die 3.000 Bundeslehrer in NÖ gleich mitzunehmen. Dem Wunsch kommen wir gerne nach.

„Heute“: Was ist das Ziel fürs heurige Schuljahr? Und wird Corona die Schule nachhaltig prägen?

Mikl-Leitner: Ziel ist, dass wir den Regelbetrieb in Schulen und Kindergärten aufrecht erhalten können. Und die Krise zeigte bezüglich Homeschooling und E-Learning, dass die digitale Kompetenz gestärkt und Berührungsängste mit neuen Praktiken abgebaut wurden.

„Heute“: Neben der Gastro war der Kultur- und Tourismussektor in NÖ stark betroffen. Wie wird da gegengesteuert?

Mikl-Leitner: Beim Tourimus wurde ein Hilfspaket in der Höhe von zehn Millionen Euro geschürt. Die Kultur ist für viele eine wichtige Kraftquelle. Darum entschieden wir uns, unter all den Sicherheitsvorkehrungen, für Grafenegg. Und der Kultursommer in NÖ ist mit über 1.000 Veranstaltungen spürbar.

„Heute“: Wie hat Sie Corona getroffen? Also z.B. Urlaub, Job ...

Mikl-Leitner: Klar, hat Corona unser aller Leben verändert. Es gab viele, viele Videokonferenzen. Und beim Urlaub ist es so, dass ich als begeisterte Heimaturlauberin seit 20 Jahren ins Ausseerland fahre, gemeinsam mit meiner Familie.

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    Mikl-Leitner beim Interview auf der Terrasse ihres Büros in St. Pölten
    Mikl-Leitner beim Interview auf der Terrasse ihres Büros in St. Pölten
    Lenger Thomas

    „Heute“: Anderes Thema: Das Verkehrsprojekt der S8 kam zuletzt ins Stottern. Wie sieht es da aus?

    Mikl-Leitner: Wer die Verkehrssituation im Marchfeld kennt, weiß, dass die Menschen eine Entlastung brauchen. Daher rechnen und hoffen wir auf eine baldige, positive Entscheidung.

    „Heute“: Durch den Lockdown wurde auch das Gesundheitssystem auf Corona fokussiert, der Rest war sekundär. Kann man all die versäumten OPs, Therapien nachholen?

    Mikl-Leitner: Mikl-Leitner: Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Zum Schutz der Menschen wurden nicht dringliche OPs verschoben. Und ein Großteil wurde bereits nachgeholt.

    „Heute“: Die politische Konkurrenz brachte wieder das 1-2-3-Ticket ins Spiel. Wird NÖ eines bekommen?

    Mikl-Leitner: Dieses Projekt braucht zunächst mal einen intensiven Dialog zwischen Bund, Ländern und allen Verkehrsverbünden. Dann muss die Frage der Finanzierung und Infrastruktur geklärt werden. Und es müsste gleichzeitig für den urbanen und ländlichen Raum eingeführt werden.