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Mikl-Leitner nach Drohung gegen Athen in der Kritik

Heute Redaktion
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Nach der Drohung, Griechenland aus dem Schengenraum ausschließen zu wollen, falls nicht mehr für die Sicherung der EU-Außengrenzen getan wird, erntete Innenministerin Johanna Mikl-Leitner scharfe Kritik. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier nannte ihren Vorschlag eine "Scheinlösung", mit der man zur Spaltung Europas betrüge.

Nach der , falls nicht mehr für die Sicherung der EU-Außengrenzen getan wird, erntete Innenministerin Johanna Mikl-Leitner scharfe Kritik. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier nannte ihren Vorschlag eine "Scheinlösung", mit der man zur Spaltung Europas betrüge.

"Scheinlösungen wie der Ausschluss einzelner Staaten aus dem Schengen-Raum bringen niemanden weiter", ließ ein verärgerter Steinmeier der Innenministerin in einem Interview ausrichten. Die Flüchtlingsströme würden dadurch nicht reduziert und man "lade die ganze Last bei Einzelnen ab, die dann vor ungeahnten wirtschaftlichen, sozialen und humanitären Problemen stehen würden". 

Steinmeier warnte auch dafür, sich innerhalb Europas gegenseitig die Solidarität aufzukündigen. Man müsse stärker an einem Strang ziehen. Auch der deutsche Vizekanzler mahnte zu gemeinsamem Handeln.

Griechenland fordert Hilfe von EU

Athen forderte indes größere Unterstützung von der EU-Grenzschutzagentur Frontex an. Es müssten deutlich mehr Schiffe in der Ägäis eingesetzt werden, so Außenminister Nikos Kotzias bei einem Besuch in Berlin. Momentan patroullieren 15 Schiffe, laut Kotzias werden allerdings 100 benötigt.

Kotzias hatte schon am Freitag in einem Interview mit der Berliner "Tageszeitung" klargemacht: "Wenn wir die Flüchtlinge stoppen wollten, müssten wir Krieg gegen sie führen. Wir müssten sie bombardieren, ihre Boote versenken und die Menschen ertrinken lassen. Das jedoch widerspricht sowohl der Menschlichkeit als auch dem EU-Recht und internationalen Konventionen. Es ist ausgeschlossen."