Ukraine

Militär-Experte fürchtet neuen russischen Groß-Angriff

Oberst Markus Reisner, Strategie-Experte des Bundesheers, sieht eine neue Angriffs-Welle der Russen in der Ukraine kommen. Seine Warnung im Detail.

Oberst Markus Reisner (Archivbild) über den Krieg in der Ukraine.
Oberst Markus Reisner (Archivbild) über den Krieg in der Ukraine.
Bundesheer: Kurt Kreibich / Picturedesk.com

"Ja, das ist leider zu befürchten, wenn man die Angriffe der letzten Wochen und Monate ansieht", sagt Oberst Markus Reisner, Strategie-Experte des Bundesheers, am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal". Bisher seien die Attacken der russischen Truppen immer in Wellen erfolgt, die rund zwölf Tage auseinander gelegen hätten – das werde wohl auch jetzt wieder so sein, so der Experte. Gegenmaßnahmen? Man versuche, die Ukraine zu unterstützen, wo es möglich sei – etwa die Flieger-Abwehr zu stärken und das wichtigste Gut für den Winter bereitzustellen, Wärme und Energie.

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    Bilder von der Schlacht um Bachmut im Osten der Ukraine, 2022.
    Bilder von der Schlacht um Bachmut im Osten der Ukraine, 2022.
    Libkos / AP / picturedesk.com

    Geliefert würden etwa Generatoren, aber auch Decken, um die Bevölkerung durch den Winter zu bekommen, so Reisner. Der Krieg selbst werde auf verschiedenen Ebenen geführt, taktisch, operativ und strategisch, so Reisner. Zwar feiere die Ukraine auf den ersten beiden Ebenen Erfolge, sei aber strategisch einer "stetigen Abnützung unterworfen". Seit Monaten stetige Raketenangriffe – das treffe das "zentrale Nervensystem der Ukraine", so der Oberst. Die große Frage sei, wie groß die russischen Arsenale seien, so Reisner, "momentan versiegen sie nicht".

    150 km Reichweite – Präzisionsbomben für Ukraine

    Gleichzeitig seien große Teile der ukrainischen Raketenabwehr zerstört – und Nachschub schwer möglich, denn die europäischen Arsenale seien massiv reduziert worden, so Reisner. Besonders dramatisch sei die Situation aktuell in Cherson, wo die Bevölkerung nicht nur dem Beschuss der Russen ausgesetzt, sondern auch unterversorgt sei. Gleichzeitig gebe es massive Zerstörungen im Donbas, wo die Russen langsam, aber stetig Landgewinne verzeichnen könnten. Bis zu 60.000 Artilleriegranaten würden täglich von russischer und bis zu 20.000 von ukrainischer Seite eingesetzt.

    Das könnte die Ukraine zum Rückzug zwingen, so Reisner. Lichtblick für die Ukraine: Speziell ein US-Waffensystem könnte für die Ukraine einen entscheidenden Vorteil mit sich bringen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. So erwäge das Pentagon derzeit einen Vorschlag des US-Unternehmens Boeing, die Ukraine mit günstigen, kleinen Präzisionsbomben zu beliefern, die auf in ausreichender Zahl vorhandenen Raketen montiert werden sollen. Die Präzision soll so hoch sein, dass sie Ziele bis zu einem Meter genau treffen können und wurde von Boeing in Zusammenarbeit mit Saab entwickelt.

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      Denise Auer