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Militärübung von USA und Südkorea geht schief

Die Empörung war groß, als Nordkorea am Dienstag eine Rakete über Japan hinweg abgefeuert hat. Nun haben die USA und Südkorea Raketen abgefeuert.

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Nach dem jüngsten Raketenstart Nordkoreas in Richtung Japan lässt die Antwort nicht lange auf sich warten.
Nach dem jüngsten Raketenstart Nordkoreas in Richtung Japan lässt die Antwort nicht lange auf sich warten.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Bei einem Militärmanöver ist eine Rakete der südkoreanischen Armee nach einem Fehlstart zu Boden gestürzt. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab am Mittwoch berichtete, wurde bei dem Unfall niemand verletzt. Das Fachmedium NK News meldete unter Berufung auf das Militär, ein in der Rakete integrierter Sprengkopf sei nicht explodiert. Die Rakete wurde von einer Militärbasis nahe der südkoreanischen Ostküstenstadt Gangneung gestartet. Die Absturzursache war zunächst nicht bekannt.

In den sozialen Medien kursierten unbestätigte Videos, in denen ein riesiges Feuer in der Nähe der Basis zu sehen sein soll. Bei einigen Bewohnern von Gangneung war Panik ausgebrochen, da sie zunächst einen Angriff durch Nordkorea befürchteten. Etliche Südkoreaner auf den Online-Plattformen kritisierten, dass die großen Medien des Landes erst rund neun Stunden später über den Vorfall berichtet hätten.

Nach dem Fehlstart der Rakete schossen die Streitkräfte der USA und Südkoreas am Mittwoch vier Boden-Boden-Raketen in Richtung des Japanischen Meers (Ostmeers). Wie das südkoreanische Militär mitteilte, feuerten beide Seiten jeweils zwei Raketen ab, die Scheinziele präzise getroffen hätten. Damit sei die Fähigkeit der Verbündeten demonstriert worden, vor weiteren Provokationen Nordkoreas abschrecken zu können.

Atomwaffentest erwartet

Die Militärübung soll als Reaktion auf den Abschuss einer ballistischen Rakete durch Nordkorea über Japan hinweg am Dienstag gegolten haben. Dieser erste Abschuss einer nordkoreanischen Mittelstreckenrakete über Japan hinweg seit 2017 hatte international empörte Reaktionen ausgelöst. Die Rakete kam nach Angaben aus Seoul etwa 4500 Kilometer weit, was einen neuen Rekord für Nordkorea bedeuten könnte.

Die Regierung in Tokio hatte ihre Bürger in zwei nördlichen Regionen aufgerufen, in Gebäuden oder Kellern Schutz zu suchen. Die USA und Japan erklärten, der nordkoreanische Raketenstart sei nicht nur eine Gefahr für die japanische Bevölkerung gewesen, sondern auch "destabilisierend für die Region".

In den vergangenen Tagen hatte Nordkorea bereits vier Mal ballistische Raketen abgefeuert. Südkorea und die USA befürchten, dass Nordkorea in naher Zukunft erstmals seit 2017 wieder einen Atomwaffentest vornehmen könnte. Das weitgehend isolierte asiatische Land hat seit 2006 sechs Mal Atomwaffen getestet, zuletzt 2017. Nordkorea hat es nach Diplomatenangaben aber bislang nicht geschafft, seine Atombomben und ballistischen Raketen zu einem einheitlichen System zusammenzuführen.

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