Milliarden-Geschäft mit Baumgartner-Sprung

hat seinem Sponsor Red Bull unbezahlbare Werbewirkung gebracht.

50 Millionen Euro Kosten für diesen Sprung aus dem Weltall - (15 Millionen Euro betragen die Aufwendungen für das Team, 35 Millionen jene für die Ausrüstung), die sich die Salzburger den Lebenstraum des Felix Baumgartner kosten hat lassen, sind eine Kleinigkeit im Vergleich zum Werbewert, der durch die mediale Aufmerksamkeit generiert wird. Zumal der Sprung jetzt auch noch geglückt ist und diese Bilder überall auf der Welt gefeiert werden.

Das kommt Red Bull entgegen, denn das Unternehmen hat 2011 zwar 11,4 Prozent mehr Dosen verkauft, doch immer noch wird von den 4,25 Milliarden Euro Jahresumsatz mehr als die Hälfte (2,3 Milliarden) in Österreich generiert. Außerhalb der Landesgrenzen hat der Konzern noch reichlich Luft nach oben.
Sprung-Kosten wie Griff in Kaffeekassa

Damit auch im Ausland das Geschäft angekurbelt wird, werden pro Jahr etwa 1,4 Milliarden Euro für Marketingaktivitäten ausgegeben. Angesichts dieses Betrages erscheinen die Kosten für Baumgartners Stratos-Sprung beinahe wie ein Griff in Dietrich Mateschitz’ Kaffeekassa.



Egal ob auf Kapsel, Raumanzug oder Truck - immer wenn es um Baumgartner geht, ist das Logo des Energydrink-Herstellers aus Fuschl am See bei Salzburg mit im Bild. Von Kappe über Shirt bis zum Rucksack sind bereits zahlreiche Merchandising-Artikel im Handel.
Rekord-Quoten

Gerechnet wurde mit 1,8 Milliarden eingeschalteten TV-Geräten und einer Milliarde Verbindungen zur Live-Übertragung im Internet. Zuletzt wurden Vergleiche zum Neujahrskonzert der Philharmoniker gezogen, das gegenüber dem Stratos-Projekt wie eine Provinzveranstaltung wirkt. Der Werbewert des Neujahrskonzerts wird bei einer Reichweite von 150 Millionen Haushalten auf 450 Millionen Euro geschätzt. Hochgerechnet auf Stratos wären das mehr als acht Milliarden Euro.

Firmeninfos zu Red Bull

Red Bull hat als Party-Getränk in der Disco und beim Ski-Fahren angefangen. Mittlerweile macht das Unternehmen . Zum Vergleich: Coca-Cola macht weit mehr als 40 Milliarden Umsatz, also mehr als das Zehnfache und hat auch viel mehr Mitarbeiter, nämlich 140-tausend weltweit, im Gegensatz zu gerade mal 7-tausend bei Red Bull.

Gegründet wurde das Unternehmen 1984 von Dietrich Mateschitz (68). Die Markteinführung des Red-Bull-Getränks war 1987 in Österreich. Heute wird Red Bull in mehr als 160 Ländern weltweit vertrieben. 2011 wurden rund 4,6 Milliarden Dosen des Erfrischungsgetränks verkauft. Der Umsatz betrug im gleichen Jahr rund 4,25 Milliarden Euro.

Red Bull engagiert sich sehr stark im Sportsponsoring. In der Formel 1 fährt ein Team unter dem Firmennamen. Mit Sebastian Vettel gewann das Team im vergangenen Jahr den ersten Weltmeistertitel. Red Bull ist auch im Fußball aktiv. Bekannteste Vereine sind FC Red Bull Salzburg und RB Leipzig. Das österreichische Unternehmen sponsert zudem zahlreiche Events in verschiedenen Trendsportarten.