Wildtiere

Millionen Baby-Schildkröten am Weg ins Meer

Corona-Pandemie und menschenleere Strände sind ein Segen für bedrohte Meeresschildkröten. 

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Frisch geschlüpfte Meeresschildkröten an einem menschenleeren Strand in Indien auf dem Weg ins Meer
Frisch geschlüpfte Meeresschildkröten an einem menschenleeren Strand in Indien auf dem Weg ins Meer

Dieses Video aus einem Strand in Odisha (Indien) geht gerade um die Welt. Im März legten ihre Mütter die Eier an dem Strand ab und gruben sie ein. Keine zwei Monate später schlüpften nun Millionen kleine Schildkrötenbabys der bedrohten Oliv-Bastardschildkröte. Laut Medienberichten sind es heuer "deutlich mehr", als vor der Corona-Krise. 

Schildkröten gruben Eier auch bei Tag ein

Normalerweiße wären die Strände (nicht nur in Indien) um diese Zeit rappelvoll mit Badegästen. Wegen Covid-19 sind diese aber seit einer Weile leer. Zumindest menschenleer. Denn die Tierwelt reagiert auf die kurze Atempause. Ein Segen für Millionen Schildkröten, die ohnehin vom Aussterben bedroht sind. Die Jungtiere können an den menschenleeren Stränden  ungestört schlüpfen und ihre Reise ins Meer antreten. Laut internationalen Medienberichten schätzen Experten, dass alleine auf indischen Stränden heuer rund 60 Millionen Eier abgelegt wurden.

Eine weitere Überraschung - Schildkrötenweibchen graben ihre Eier nornalerweise nachts im Schutz der Dunkelheit in den Sand ein. Während Covid-19 wurden die Meerestiere allerdings auch tagsüber beim Eingraben auf den menschenleeren Stränden gesichtet. 

Meeresschildkröten vom Aussterben bedroht

Die Oliv-Bastardschildkröte zählt zu den kleinsten Meeresschildkröten. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 70 Zentimeter und maximal 50 Kilogramm. Klimawandel, Lebensraumverlust, die Verschmutzung der Meere und die Fischerei bzw illegale Wilderei bedrohen Meeresschildkröten weltweit. Die Meeresschildkröte steht unter Schutz - ihre Bestände sind in den "letzten 100 Jahren dramatisch gesunken", wie der WWF informiert. Und weiter:

"Die größte Gefahr geht von der kommerziellen Fischerei aus. Meeresschildkröten enden als Beifang in den Netzen der Industriefischerei. So sind heute sechs der sieben Arten von der IUCN auf der Roten Liste der bedrohten Arten geführt."