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Millionen-Skandale im Burgtheater offengelegt

Heute Redaktion
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So wild ging es im Burgtheater zu: Silvia Stantejsky, die kaufmännische Leiterin war laut Personalberatungsunternehmen nur die drittbeste für den Job. 21,14 Millionen Euro wurden als Akonti ausgezahlt, Belege gibt es nur wenige. Direktor Matthias Hartmann war auf dem besten Weg, das Burgtheater wirtschaftlich an die Wand zu fahren, trotzdem wurde sein Vertrag ohne Ausschreibung vorzeitig verlängert. Der Rechnungshof nahm die Situation näher unter die Lupe und rührte im Finanzsumpf um.

So wild ging es im Burgtheater zu: Silvia Stantejsky, die kaufmännische Leiterin war laut Personalberatungsunternehmen nur die drittbeste für den Job.21,14 Millionen Euro wurden als Akonti ausgezahlt, Belege gibt es nur wenige. Direktor Matthias Hartmann war auf dem besten Weg, das Burgtheater wirtschaftlich an die Wand zu fahren, trotzdem wurde sein Vertrag ohne Ausschreibung vorzeitig verlängert. Der Rechnungshof nahm die Situation näher unter die Lupe und rührte im Finanzsumpf um. 

gegen die Ex-Chefs Direktor Matthias Hartmann, Geschäftsführerin Silvia Stantejsky und Ex-Geschäftsführer der Bundestheater Holding Georg Springer schon ab dem September 2014. 

Fremdkapital: +20 Mio, Eigenkapital: -25 Mio

Unter der Führung der damaligen kaufmännischen Leiterin Silvia Stantejsy und dem damaligen Direktor Matthias Hartmann wurde das Fremdkapital von knapp unter zwölf Millionen um fast 20 Millionen Euro hinaufgeschraubt. Im gleichen Zeitraum sank das Eigenkapital um rund 25 Millionen tief in den roten Bereich auf minus 10,29 Millionen.

Hartmann verpulverte 5,5 Mio zuviel:

- Aufsichtsrat reagierte erst drei Jahre später

- Ministerin verlängerte Vertrag

Direktor Matthias Hartmann war für seine Produktionen offenbar nichts zu teuer. Er verpulverte fast zwölf Millionen - genehmigt waren weniger als 6,5. Dass der Skandal solche Ausmaße annehmen konnte, liegt auch am Aufsichtsrat. Der schaute sich nämlich die schrecklichen Zahlen aus dem Jahr 2010 erst über drei Jahre später an. Ebenfalls ein starkes Stück: Die damals zuständige Ministerin Claudia Schmied verlängerte Hartmanns Vertrag vorzeitig. Der Posten wurde noch nicht einmal ausgeschrieben "obwohl ihr Ressort über die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation der Burgtheater GmbH informiert worden war", wie "wien.orf.at" aus dem Bericht zitierte.  

Aufsichtsrat fragte nicht nach

Der Aufsichtsrat bekam im Rechnungshofbericht gleich mehrmals sein Fett weg: Auf den Quartalsberichten fanden sich nur zwischen 10 und 21 Prozent der Investitionen. Und selbst bei Schwankungen von mehr als einer Million kam niemand vom Aufsichtsrat auf die Idee, nachzufragen. 

Zahlungen an Hartmann, Stantejsky und Millionen an Mitarbeiter

Die Chefs des Burgtheaters öffneten die Burgtheater-Kassen viel zu weit für die Mitarbeiter und sich selbst. Direktor Hartmann erhielt 2,23 Millionen. "Nicht immer nachvollziehbar" wofür, urteilte der Rechnungshof. Silvia Stantejsy hingegen zahlte sich selbst allein im August 2008 über 9.000 Euro für nicht konsumierte Freizeit aus. 21,14 Millionen bekamen die Mitarbeiter vorab als Akonto-Zahlungen - aber nur für einen kleinen Teil dieser Summer gibt es auch Belege. Schon Ende 2015 gab zu. 

67 Empfehlungen ans Burgtheater, 60 schon umgesetzt

Die neue Leitung des Burgtheaters rund um, den kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Köngistorfer und Holding-Chef Christian Kircher bemüht sich, den Karren aus dem Finanzsumpf zu ziehen. 60 der 67 Empfehlungen seien schon umgesetzt. Bis zum Sommer soll ein Bericht an den neuen Kulturminister Thomas Drozda gehen. 

Die unendliche Geschichte des Burgtheater-Skandals: 

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