Oberösterreich

Millionenschwerer Raubüberfall: Acht Angeklagte

2,2 Mio. Euro konnten die Täter bei einem Überfall auf einen Geld-Transporter-Überfall erbeuten. Diese Woche startet der Prozess.

Teilen
Im Februar letzten Jahres wurde der Geldtransporter in Linz überfallen.
Im Februar letzten Jahres wurde der Geldtransporter in Linz überfallen.
fotokerschi.at

Gleich acht Personen müssen sich im Zusammenhang mit dem Überfall auf einen Geldtransporter in der Linzer Innenstadt verantworten. Wie bereits ausführlich berichtet, wollten zwei Geldboten am 13. Februar einen Bankomaten in einem Linzer Nachtclub befüllen. 

Als einer der beiden, ein 35-Jähriger, den Laderaum öffnete, wurde er von einem mit einer Pistole bewaffneten Maskierten überwältigt, in den Wagen gestoßen, gefesselt und geknebelt. Sein Kollege (24) wurde mit einer Waffe berdoht und anschließend genötigt, mit dem Wagen zu einem Parkplatz an der Donaulände zu fahren.

Dort bekam er Faustschläge versetzt und musste zusammen mit dem Räuber die Geldboxen öffnen und anschließend die Beute in einer Sporttasche verstauen. Danach flüchteten die Täter.

Rasch erhärtete sich bei den Ermittlern der Verdacht, dass der 24-jährige, irakische Geldboote mit den Tätern gemeinsame Sache machte. Für den Coup war nämlich großes Insiderwissen bötig. Wie sich dann herausstellte, ist er der Bruder jenes Räubers, der ihn beim Überfall mit einer Waffe bedroht und geschlagen haben soll.

Er hatte sich rasch verdächtig gemacht, da er trotz mehrmaliger Möglichlkeiten nie den stillen Alarm ausgelöst hatte. Spätestens nachdem die DNA-Spuren seines Bruders auf den Fesseln des Fahrers gefunden wurden, war den Kriminalisten klar, dass er seine Finger im Spiel gehabt haben muss. 

200.000 Euro sichergestellt

Schon im Juli letzten Jahres, also knapp fünf Monate nach dem Coup, klickten für das Duo die Handschellen. Der Komplize, ein armenischer Freund, wurde Anfang des heurigen Jahres geschnappt. Fünf weitere Personen, unter anderem die Freundin, die Schwester und eine Tante des Armeniers, wurden erwischt, als sie einen Teil der Beute ins Ausland verschaffen wollten. Rund 200.000 Euro konnte die Polizei sicherstellen.

Die drei Hauptbeschuldigten schwiegen bislang zu den Vorwürfen. Für den am 19. Juni beginnenden Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil ist für 3. Juli geplant. Den Tätern drohen 15 Jahre Gefängnis. Die anderen Beteiligten könnten Strafen von bis zu zehn Jahren Haft erwarten.

Mehr zum Thema