Politik

Millionenshow um noch mehr Pfizer-Impfstoff

Kurz hat eine Idee, wie Impfstoff gerechter über die EU verteilt werden könnte. Das brächte uns 200.000 Pfizer-Dosen mehr. Der Plan, die Hürden.

Christian Nusser
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Kanzler Kurz ist nach der Videokonferenz optimistisch, mehr Impfdosen zu bekommen.
Kanzler Kurz ist nach der Videokonferenz optimistisch, mehr Impfdosen zu bekommen.
Dragan Tatic/BKA

In zwei Hintergrund-Gesprächen mit kleinem Vordergrund-Anteil klärte Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch Journalisten auf. Die Vorgeschichte, falls nicht geläufig: Bei der Verteilung der Impfstoffe war Österreich in Brüssel tollpatschig vorgegangen wie ein Babyelefant. Man sicherte sich eine größere Ladung AstraZeneca (der nicht so toll ist), bei Pfizer/BioNTech, Moderna und Johnson & Johnson ließ man Dosen liegen.

Bis zu 700.000 hätte man mehr haben können, hat sie aber nun nicht. Der in die EU entsandte Verhandler des Gesundheitsministeriums, Clemens Martin Auer, soll der Sündenbock sein, vieles eigenmächtig entschieden, Minister und Kanzler nicht informiert haben. Das wird noch zu klären sein, Auer wurde suspendiert, das aber bringt keine zusätzlichen Impfdosen ins Land. Also wurde der Kanzler tätig.

Und sein Plan geht jetzt so:

10 Millionen mehr

Pfizer/BioNTech zieht eine Lieferung von zehn Millionen Dosen vor, sie wäre fürs vierte Quartal vorgesehen gewesen, kommt nun noch im ersten Halbjahr. Gut so.

Kopf oder Zahl

Kurz will die Zusatzlieferung dafür verwenden, "Ungerechtigkeiten" (oder Tollpatschigkeiten) bei der Verteilung auszugleichen. Die Zukurzgekommenen (etwa Bulgarien) sollen mehr erhalten als der ihnen zustehende Pro-Kopf-Anteil, die bisher besser Bedienten (etwa Malta) weniger.

400.000 für uns

Auch Österreich, das sich an die Spitze der Zukurzgekommenen gestellt hatte, profitiert. Bis 400.000 Dosen mehr könnten bei uns landen (der Kanzler spricht "von ein paar Hunderttausend"), 200.000 sind uns schon zugesagt, 200.000 soll es nun obendrauf geben.

Alle an Bord?

Bedingung ist, dass die übrigen 26 EU-Länder mittun. Kurz führte Gespräche mit einigen, mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und mit Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates. "Ich bin froh, dass wir einer Lösung näher und näher kommen", sagt er. Für die EU wäre das strategisch klug. Verzerren sich die Lieferungen im zweiten Quartal nämlich immer mehr, könnte es sein, dass uns der europäische Gedanke bald um die Ohren fliegt.

Impfstoff-Verteilung, Stand Mittwoch
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