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Mindestens 12 Menschen ertrinken in überfluteter U-Bahn

Die Wassermassen verwandeln mehrspurige Straßen in reißende Ströme. In der überfluteten U-Bahn werden hunderte Menschen eingeschlossen.

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    Schwere Unwetter führten in Zhengzhou zu massiven Überschwemmungen (20. Juli 2021).
    Schwere Unwetter führten in Zhengzhou zu massiven Überschwemmungen (20. Juli 2021).
    Hou Jianxun / AP / picturedesk.com

    Die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten haben in der zentralchinesischen Millionenmetropole Zhengzhou massive Überschwemmungen verursacht.

    Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurden bis Mittwochmorgen zwölf Tote gefunden. Sie sind laut der Nachrichtenagentur AFP eingeschlossen in einer U-Bahn ums Leben gekommen. Es wurden weitere Opfer befürchtet.

    Die Rettung von Menschenleben habe "oberste Priorität", wurde Chinas Präsident Xi Jinping von Staatsmedien zitiert.

    Bis zum Hals im Wasser

    Tausende Feuerwehrleute und Soldaten waren im Einsatz, um den Menschen in der Stadt zu helfen. Auf Videos war zu sehen, wie sich mehrspurige Straßen zum Teil in reißende Flüsse verwandelt hatten. Autos schwammen in den Fluten. Die Wasser- und Stromversorgung war vielerorts unterbrochen. Der Verkehr wurde lahmgelegt.

    Die Fluten überschwemmten auch die U-Bahn, wo Hunderte Menschen zeitweise in Zügen und auch in Tunneln eingeschlossen waren, wie Staatsmedien und Augenzeugen in sozialen Medien berichteten. Das Wasser stand ihnen teils bis zu den Schultern.

    Über 10.000 Menschen evakuiert

    Bei Evakuierungen wurden mehr als 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Unter ihnen waren auch rund 600 schwerkranke Patienten aus einem Krankenhaus der Zhengzhou Universität. Der Strom in der Klinik war ausgefallen. Auch waren hunderte Gäste in einem Hotel gestrandet.

    Im Süden von Zhengzhou brach in den frühen Morgenstunden des Mittwochs (Ortszeit) der Damm des Guojiaju Wasserreservoirs, wie das Staatsfernsehen berichtete. Details wurden zunächst nicht bekannt. Es war von den stärksten Regenfällen seit Beginn der Aufzeichnungen die Rede.

    "Solche Regenfälle gibt es normalerweise nur einmal in 100 Jahren. Die Lage ist düster", berichtete der Krisenstab der neun Millionen Einwohner zählenden Provinzhauptstadt von Henan laut "China Daily".

    In Staatsmedien und im Kurznachrichtendienst Weibo zirkulierten auch Videos von dramatischen Rettungsaktionen, bei denen Menschen aus reißenden, braunen Fluten gerettet wurden. Internetnutzer beklagten allerdings, dass die staatliche Zensur auch Beiträge löschte.

    Taifun löste Überschwemmungen aus

    Die ungewöhnlich heftigen Regenfälle in Henan wurden von Taifun "In-Fa" ausgelöst. Der Wirbelsturm sorgte auch in den Provinzen Zhejiang und Fujian für Unwetter. Die Provinz Henan wird bereits seit vergangener Woche von schweren Regenfällen heimgesucht.

    Die Wasserstände von Zuflüssen des Gelben Flusses und des Haihe überschritten Alarmstufen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Die Schäden für die Landwirtschaft gehen in die Millionen.

    Schwere Unwetter wurden auch aus Südchina gemeldet, wo in der Provinz Guangdong ein weiterer Taifun mit dem Namen "Cempaka" mit Windgeschwindigkeiten bis zu 110 Stundenkilometern bei der Stadt Yangjiang auf Land traf. Auch im Norden Chinas gab es in der Inneren Mongolei schwere Überschwemmungen. Der Wetterdienst warnte am Mittwoch erneut vor heftigen Regenfällen in vielen Provinzen.

    Vor allem im Süden Chinas kommt es in den Sommermonaten immer wieder zu schweren Überschwemmungen, die zahlreiche Opfer und hohe ökonomische Schäden zur Folge haben. Viele Todesfälle kommen auch durch Erdrutsche zustande.

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