Ukraine

Russen-Raketen auf Bahnhof voller Zivilisten – 50 Tote

Im Osten der Ukraine wurden bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk mindestens 50 Menschen getötet, hundert weitere verletzt.

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Die ukrainische Führung hatte die Menschen in der Ostukraine zuvor aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen und das Gebiet möglichst Richtung Westen zu verlassen. Mindestens 50 Menschen, die aus Angst fliehen wollten, wurden bei dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk getötet. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig.

Ein AFP-Reporter vor Ort sah nach dem Angriff am Freitag mindestens 20 Tote in Leichensäcken. Diese Zahl ist mittlerweile auf 50 angestiegen, darunter auch vier tote Kinder. Zuvor war der Bahnhof, von dem aus seit Tagen Tausende Menschen vor einem befürchteten russischen Großangriff auf die Ostukraine fliehen, nach Angaben der Bahngesellschaft von zwei Raketen getroffen worden.

Zuvor sollen sich laut dem CEO der gemeinnützigen Organisation World Central Kitchen rund tausend Personen am Bahnhof aufgehalten haben.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Vor dem Bahnhofsgebäude standen ausgebrannte Autos, am Eingang und in der Bahnhofshalle waren Blutlachen und verkohlte Sitzbänke zu sehen. Auf dem Bahnhofsvorplatz lagen die Überreste einer Rakete mit der russischen Aufschrift "Für unsere Kinder". Der Platz war mit verlassenen Gepäckstücken, Scherben und Splittern übersät.

Die ukrainische Seite gibt russischen Truppen die Schuld. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrji Melnyk, teilte auf Twitter Fotos der Opfer und schrieb: "Szenen des Grauens am Bahnhof von Kramatorsk. So sieht 'russische Hochkultur' aus." Hingegen sprachen die prorussischen Separatisten in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk von einem ukrainischen Raketenangriff.