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Mini-Schildkröte auf Bordtoilette ausgesetzt

Ein Tourist hatte wohl während des Fluges Angst vor der Zollkontrolle bekommen: Das Bodenpersonal entdeckte schließlich den blinden Passagier.

Heute Redaktion
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Diese Mini-Schildkröte wurde in einem Flugzeug ausgesetzt.
Diese Mini-Schildkröte wurde in einem Flugzeug ausgesetzt.
Bild: Auffangstation für Reptilien München

Das Servicepersonal am Münchner Airport machte am Montag (28. August) eine ungewöhnliche Entdeckung: An Bord der Maschine mit der Flugnummer DE2241 von Punta Cana (Dominikanische Republik) krabbelte ihnen auf dem Fußboden einer Bordtoilette plötzlich eine Wasserschildkröte entgegen.

"Leider kommt es regelmäßig vor, dass Urlauber aus ihren Ferien ein exotisches Tier mitbringen und dieses illegal nach Deutschland einführen wollen", erläutert Dr. Markus Baur, der Leiter der Auffangstation für Reptilien, München.

"Allerdings ist dies für uns das erste Mal, dass der Verursacher es sich bereits auf halber Strecke anders überlegt hat. Vermutlich hat bei seiner Entscheidung, das Tier doch schnell wieder loswerden zu wollen, auch die Angst vor dem Flughafenzoll eine wichtige Rolle gespielt."

Tier aus Mitleid gekauft

Bei der gefundenen Art handelt es sich um eine junge Schmuckschildkröte (Trachemys spec.), die der unbekannte Urlauber vermutlich auf einem Basar erstanden hat.

"Nicht selten werden solche Tiere spontan aus Mitleid gekauft, weil die Haltungsbedingungen bei den Händlern alles andere als optimal sind", so Baur. "Damit tut man aber weder den Tieren noch dem Tierschutz einen Gefallen."

Der kleine Racker darf vorerst bei seinen rund 500 Artgenossen in der Reptilienauffangstation in München verbringen, bis ein fachkundiges Herrl gefunden wird. (red)

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