Politik

Minister deckt Schlag gegen kurdische Schlepper auf

Im Kampf gegen die "Schleppermafia" gibt es laut Innenminister Gerhard Karner einen Durchbruch. Ein Einsatz in Deutschland wurde in Wien koordiniert.

Rene Findenig
Laut Innenminister Gerhard Karner ist ein neuer Schlag gegen die "Schleppermafia" gelungen.
Laut Innenminister Gerhard Karner ist ein neuer Schlag gegen die "Schleppermafia" gelungen.
Sabine Hertel

Ein "Großeinsatz gegen eine kurdische Schlepperbande wurde vom Joint Operational Office in Wien koordiniert", gibt das Innenministerium am Samstagnachmittag bekannt. "Im Kampf gegen die Schleppermafia haben konsequente Ermittlungen unserer Polizei und eine enge internationale Zusammenarbeit einmal mehr zum Erfolg geführt", so Innenminister Gerhard Karner. Demnach brachte die Festnahme eines 38-jährigen Syrers durch die deutsche Polizei am 7. Juni 2023 in Essen den Stein ins Rollen.

Der Mann werde verdächtigt, als Teil eines Schleppernetzwerks mehr als 800 Menschen illegal und gegen Entgelt in die EU geschleust zu haben, so das Innenministerium in einer Aussendung. "Das Joint Operational Office im Bundeskriminalamt Wien ist seit Jahren die Speerspitze der international vernetzten Schlepperei-Bekämpfung und hob sich durch die Federführung bei diesem Einsatz einmal mehr hervor", sagte Karner. 

"Aktionen in ganz Europa von Wien aus koordiniert"

Und weiter: "Durch das Koordinierungsbüro zur Bekämpfung der Schleppermafia werden Polizei-Aktionen in ganz Europa von Wien aus koordiniert. Gleichzeitig werden die schnellen Asylverfahren an der Außengrenze, die wir am Donnerstag auf EU-Ebene beschlossen haben, das Geschäftsmodell der Schlepper ganz empfindlich stören." Die Amtshandlung der deutschen Bundespolizei in Essen wurde demnach durch das Joint Operational Office in Wien unterstützt,. Dort würden "europaweit Strukturermittlungen, aber auch operative Maßnahmen, koordiniert".

    Großer Polizeieinsatz in Weigelsdorf
    Großer Polizeieinsatz in Weigelsdorf
    Lenger

    Im Fall des festgenommenen Schleppers lag einer der Ausgangspunkte der länderübergreifenden Aktion laut dem Innenministerium in Wien. "Neben der Festnahme wurden weitere polizeiliche Maßnahmen wie Hausdurchsuchungen in Deutschland und Rumänien gesetzt, um gegen ein kurdisches Schleppernetzwerk vorzugehen." Dabei unterstützten österreichische Ermittler durch gleichzeitig laufende Schwerpunktaktionen in ganz Österreich. Weitere Maßnahmen auf internationaler Ebene seien geplant.

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