Ministerin Schmied jubelte vor Fernseher

Beim Filmpreis in Cannes glänzte Claudia Schmied durch Abwesenheit und zog sich den Arger von Michael Haneke zu. Den Oscar wollte die Kulturministerin nicht verpassen und flog nach Los Angeles. Den Erfolg von Haneke und Waltz sah sie dennoch nur vor dem Fernseher in der Österreichischen Residenz.

Beim Filmpreis in Cannes glänzte Claudia Schmied durch Abwesenheit und zog sich den Arger von Michael Haneke zu. Den Oscar wollte die Kulturministerin nicht verpassen und flog nach Los Angeles. Den Erfolg von Haneke und Waltz sah sie dennoch nur vor dem Fernseher in der Österreichischen Residenz.

Am Rande der Oscar-Party der Generalkonsulin Karin Proidl betonte Schmied, dass sie froh sei, in Los Angeles zu sein. "Das hier vor Ort zu erleben, diese Stimmung, das ist schon etwas ganz Besonderes. Zwei Oscars, wenn Sie es mich patriotisch formulieren lassen, für Österreich - das tut unserem kleinen Land gut. Das ist sehr wichtig für das Selbstvertrauen. Ich wünsche mir, dass diese Erfolge auch zurückwirken auf Österreich."

Schmied (S) sah allein die insgesamt sechs Nominierungen für "Amour" und Christoph Waltz als eine "herausragende Leistung unter den Weltbesten" und als "Beweis, dass Qualität sich durchsetzt". Der Oscar für Christoph Waltz freue sie zudem ganz besonders, habe er sich doch ein zweites Mal und gegen sehr starke Konkurrenz durchgesetzt. Für den Direktor des Österreichischen Filminstituts (ÖFI), Roland Teichmann, sind die Auszeichnungen "ein Wahnsinn".

Um Mitternacht kam Haneke, strahlend und mit dem Oscar in der Hand, zum Österreicher-Fest. Waltz feierte indessen beim "Governors Ball".

Wahrsager hatte Haneke zwei Oscars prophezeit

Ein Wahrsager im Liegestuhl am Strand von Santa Monica hatte für Michael Haneke und "Amour" zwei Oscars prophezeit. Das erzählte Kulturministerin Claudia Schmied (S) am Rande der Viewing-Party. Dass es dann nur einer für Haneke, aber zwei für Österreich wurden, dürfte sie aber gleichermaßen gefreut haben.