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Ministerin warnt Djokovic nach Kosovo-Botschaft

Novak Djokovic gab sich in der ersten Runde der French Open keine Blöße, sorgte danach mit einer politischen Botschaft für Aufregung. 

Heute Redaktion
Serbiens Tennis-Star Novak Djokovic sorgte mit seiner Kosovo-Botschaft bei den French Open für Aufsehen.
Serbiens Tennis-Star Novak Djokovic sorgte mit seiner Kosovo-Botschaft bei den French Open für Aufsehen.
Imago Images

Der 22-fache Grand-Slam-Sieger nahm den US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic zum Auftakt klar in drei Sätzen aus dem Turnier. Nach dem Erfolg schrieb der Serbe allerdings eine vieldiskutierte Botschaft auf die TV-Kamera: "Kosovo ist das Herz Serbiens! Stopp der Gewalt", war zu lesen. 

Djokovic nahm mit seiner Äußerung Bezug auf die Unruhen im Norden des Kosovo, die nach den Kommunalwahlen am 23. April ausgebrochen sind. Die serbische Bevölkerung boykottierte die Wahlen, wodurch auch in Gemeinden mit einer größeren serbischen Bevölkerung albanischstämmige Kandidaten Wahlerfolge erzielten. Bei den Amtsantritten am Montag kam es zu Demonstrationen, 53 Menschen wurden dabei verletzt. 

Ministerin spricht Warnung aus

In Frankreich sorgte die politische Äußerung des Serben jedoch für Aufregung. Mittlerweile hat sich sogar die französische Sportministerin Amelie Oudera-Castera eingeschaltet, die Worte des 36-Jährigen scharf verurteilt. "Das darf sich nicht wiederholen", meinte die Politikerin bei "France 2", bezeichnete Djokovics Botschaft als "militant". 

Auch das Olympische Komitee des Kosovo reagierte bereits und forderte Thomas Bach, den Präsidenten den IOC, dazu auf, die Djokovic-Äußerungen zu untersuchen. Der 36-Jährige nutze die Plattform des Sports, um serbische Propaganda zu verbreiten, würde damit gegen die Olympische Charta verstoßen. 

Amelie Mauresmo, ehemalige Weltklasse-Tennisspielerin und jetzige Turnierdirektorin in Roland Garros, habe demnach mit Djokovic und seinem Team gesprochen und auf das Prinzip der "Neutralität" hingewiesen. Der französische Tennisverband, der der Ausrichter des zweiten Grand Slams des Jahres ist, erklärte aber, dass keine Regel festlege, was Sportler nicht sagen dürfen. Auf seine Botschaft angesprochen, gab sich Djokovic einsichtig. "Es ist ein sehr sensibles Thema", als Sohn eines im Kosovo geborenen Vaters verspüre er gegenüber dem serbischen Volk aber eine besondere Verantwortung. 

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