Wirtschaft

Ministerium unterdrückt Studie zu "Reichensteuer"

Heute Redaktion
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Die Ergebnisse liegen dem Wirtschaftsministerium vor, werden aber unter Verschluss gehalten.
Die Ergebnisse liegen dem Wirtschaftsministerium vor, werden aber unter Verschluss gehalten.
Bild: Fotolia

Die deutsche Wirtschaftsministerin gab eine Studie zur Vermögensteuer in Auftrag, hält sie jetzt aber zurück, weil ihr die Ergebnisse nicht gefallen.

So hatte sich die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) die Ergebnisse einer Studie zur Einführung der Vermögensteuer wohl nicht vorgestellt. Laut Simulationen des Münchner Ifo-Institut und den Beratern von EY würde sich eine Einhebung der Steuer in Deutschland nicht rechnen – komplett entgegen den Erwartungen der Ministerin. Sie hatte die Studie im März 2017 selbst in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen vor, werden vom Ministerium aber nicht veröffentlicht.

Viele Szenarien, dasselbe Ergebnis

Laut Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat das Ifo-Institut eine Reihe verschiedener Szenarien berechnet, doch alle hätten dasselbe Resultat geliefert. Die Einführung der Vermögensteuer in Deutschland würde das Wirtschaftswachstum bremsen. Das würde bewirken, dass Einnahmen aus anderen Steuern sinken, was in den nächsten zehn Jahren "katastrophale" Verluste zur Folge hätte.

Die Vermögensteuer wird in Deutschland seit 1997 nicht mehr eingehoben. Linke, Grüne und Teile der SPD denken derzeit über eine Wiedereinführung nach. (lu)