Österreich

"Ministeriums-Mitarbeiterin" warf Teenager aus Zug

Ein 17-Jähriger wurde von einer Fremden, die sich als "Ministeriumsmitarbeiterin" ausgab, aus dem Zug geworfen. Ihr missfiel, dass er ohne Maske fuhr.

Christian Tomsits
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Patrick C. (Name geändert) und seine Mutter
Patrick C. (Name geändert) und seine Mutter
privat

"Hast du keine Maske zur Hand, musst du zu Fuß weiter!" Das kam Patrick C. (Name geändert) letzten Dienstag in der S-Bahn zu Ohren, weil seine Nase nicht bedeckt war. Nach dem Fußballtraining am Abend in Felixdorf (NÖ), wollte der 17-Jährige nach Wiener Neustadt (NÖ) heimfahren. Schon am Bahnsteig sprach ihn eine fremde Frau auf seinen fehlenden Mundnasenschutz an. "Ich hatte ihn wohl am Platz liegen gelassen", entschuldigte er sich bei ihr.

"Sie warf mich aus Zug"

Da er nur ein paar Stationen fahren musste und nicht eine volle Stunde am Bahnsteig warten wollte, stieg er trotzdem ein. "Es waren außer mir noch vielleicht noch zwei andere Fahrgäste im ganzen Waggon. Ich setzte mich alleine hin und hielt ausreichend Abstand zu allen anderen."  Trotzdem kam die Frau wieder auf ihn zu: "Sie hielt mir einen Ausweis ins Gesicht und sagte mir sie sei vom Ministerium. Dann forderte sie, dass ich aussteige." Der Bursch bat freundlich an, sich das T-Shirt über die Nase zu ziehen, doch das reichte ihr nicht. Als der Zug langsamer wurde, drückte sie aufs Gas und drängte den Teenager aus der Zug. Sogar den Eingang verperrte sie ihm. "Ich war total perplex und wusste nicht, was ich machen sollte. Der Zug fuhr ohne mich weiter", erinnerte er sich im "Heute"-Gespräch. Ihm stößt dabei eines besonders sauer auf: "Währenddessen hatte drinnen ein anderer Passagier die Maske auf seinem Kinn und trank genüsslich ein Dosenbier."  

Mutter tobt über den Vorfall

Das Recht ihn aus dem Zug zu werfen, hatte die unbekannte Frau (blond, solariumgebräunt, etwa 50 Jahre alt) auf keinen Fall – trotzdem stand der Teenager nach der seltsamen Situation allein am Bahnsteig von Theresienfeld (NÖ). Anfangs wollte er den Weg nach Hause noch zu Fuß beenden: "Dann fiel mir ein Freund aus Felixdorf ein. Der borgte mir eine Maske." Später als gewohnt und völlig durcheinander kam er nach schlussendlich nach Hause. Nach seinen Schilderungen, zeigte sich seine Mutter schockiert: "Das ist eine Frechheit sondergleichen!"

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