Niederösterreich

Missbrauch erfunden! Mutter bekam 108.000 € Pflegegeld

Für den vermeintlichen Missbrauch des Sohnes (4) und dessen erlittenen Traumas soll eine Mutter aus NÖ 108.000 Euro zu Unrecht kassiert haben.

Die Angeklagte.
Die Angeklagte.
Trimmel Sascha

Wegen Verleumdung und schweren, gewerbsmäßigen Betruges musste ein Mutter am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt auf die Anklagebank.

Der damals vierjährige Sohn der in der Türkei geborenen Österreicherin soll 2010 von einem Mitarbeiter einer bekannten Freiwilligen-Organisation in einem Kindergarten in NÖ missbraucht worden sein.

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    Die Angeklagte in Wr. Neustadt vor Gericht.
    Die Angeklagte in Wr. Neustadt vor Gericht.
    Trimmel Sascha

    Ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wurde jedoch von der Staatsanwaltschaft eingestellt, dennoch beantragte die Mutter auf Anraten des Arztes Pflegegeld für ihren „traumatisierten“ Sohn.

    Über 700 Euro im Monat

    Der erste Antrag auf die staatliche Unterstützung wurde abgelehnt, doch dann erhielt die Frau Pflegegeld von über 700 € im Monat (Pflegegeld der Stufe 4, Anm.), bis einschließlich März 2022. Erst dann wurden die Zahlungen eingestellt und die Frau angezeigt.

    Denn sie soll laut Anklage rund 108.000€ zu Unrecht erhalten haben. Sie habe laut Staatsanwaltschaft an ihren falschen Behauptungen festgehalten, um für den Sohn Sozialleistungen aufgrund der vermeintlichen Traumatisierung und Pflegebedürftigkeit zu erhalten.

    2 Jahre teilbedingte Haft

    „Ihm fehlte jede Lust am Leben“, verteidigte sich die Frau vor Gericht. Der Richter glaubte ihr indes nicht und verurteilte sie zu zwei Jahren teilbedingter Haft, sechs Monate muss sie ins Gefängnis (nicht rechtskräftig).