Österreich

Missbrauch: Sex-Pfarrer schuldig gesprochen

Heute Redaktion
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Am Landesgericht Wiener Neustadt ist am Freitagabend ein Pfarrer wegen sexueller Übergriffe auf einen Schützling schuldig gesprochen worden. Der 47-Jährige wurde zu vier Jahren Haft verurteilt.

Der Geistliche war seit Bekanntwerden der Causa dienstfrei gestellt. Er soll sich laut Anklage an einem heute 22-Jährigen vergangen, ihn vergewaltigt und auch durch K.o.-Tropfen sexuell gefügig gemacht haben. Im Vorfeld des , hatte der Geistliche alle Vorwürfe bestritten. Das gesamte Verfahren war unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden.

Die Verteidiger Michael Dohr und Amir Ahmed meldeten umgehend Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an. Bis zuletzt hatte der Pfarrer mit einem Freispruch gerechnet, "weil ich unschuldig bin“, wie er einige Stunden vor dem Schuldspruch noch sagte. In der Urteilsbegründung hieß es jedoch unter anderem, dass der Geistliche das Vertrauen des jungen Mannes ausgenützt habe.

Vater hatte Pfarrer angezeigt

Der Vater des heute 22-Jährigen hatte das Strafverfahren in Gang gebracht, indem er den Geistlichen, der in einer 20.000-Seelengemeinde im südlichen Niederösterreich als Pater eingesetzt war, wegen sexueller Übergriffe auf seinen Sohn anzeigte.

Die Anklageschrift unterstellte dem Theologen eindeutig homosexuelle Neigungen. Auch von gemeinsamen Urlauben des Pfarrers und des jungen Manns war die Rede. Konkret soll der 47-Jährige den Burschen 2011 bei dessen Praktikum in Costa Rica besucht haben.