Österreich

Missbrauch? Sieben Jahre Haft für Kulturmanager

Heute Redaktion
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Der Angeklagte mit Anwältin Kristina Venturini
Der Angeklagte mit Anwältin Kristina Venturini
Bild: Daniel Schreiner

Wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen wurde ein Kulturmanager aus NÖ heute in St. Pölten zu sieben Jahren Haft verurteilt (nicht rechtskräftig).

Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs am Landesgericht in Sankt Pölten: Ein Kulturmanager soll die Tochter seiner ehemaligen Lebensgefährtin über Jahre missbraucht haben.

Im Jahr 2000 hat der damals Anfang 30-Jährige laut Anklage begonnen, das Mädchen (damals 7 Jahre alt) zu streicheln, die Handlungen steigerten sich mit den Jahren. Bis zur Volljährigkeit der Frau im Jahr 2011 soll der Manager die Unmündige missbraucht haben. Auch Nacktfotos und Pornos mit Gemüse und Bananen soll der heute rund 50-Jährige gemacht haben. Die heute 25-Jährige ist magersüchtig und hat gröbere psychische Probleme (Anm.: ist somit als schwere Körperverletzung und Dauerfolge zu werten).

Als junge Frau vertraute sich das Opfer seiner Mutter an, die zur Polizei ging. Bei der Exekutive sagte der Manager aus: „Ich wollte mit ihr als Erwachsene eine Beziehung. Wir wollten gemeinsam durchbrennen."

Beim Prozess in St. Pölten bestritt er die Missbrauchshandlungen: "Das ist alles erfunden. Das ist nicht meine Welt."

Seine Anwältin Kristina Venturini verwies auf einen in Deutschland gemachten "Lügendetektortest", bei dem der Verdächtige zu den Vorwürfen befragt wurde. Venturini: "Laut dem Test war mein Mandant zu 97 % nicht der Täter." Der Mann wurde dennoch wegen Missbrauches (nicht wegen schweren Missbrauches, den bekam die Verteidigerin weg) zu sieben Jahren Haft verurteilt. Vom Vorwurf der pornografischen Darstellung wurde er freigesprochen. Der Richterspruch ist nicht rechtskräftig. Die Anwältin kündigte eine Berufung an. (Lie)