Österreich

Missbrauchsprozess gegen Pädagogen vertagt

Heute Redaktion
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Kein Urteil hat es am Landesgericht Wiener Neustadt gegen einen Pädagogen gegeben, der sich seit dem Sommer vergangenen Jahres u. a. wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger verantworten muss.

Gerichtspsychiater Karl Dantendorfer muss sein Gutachten über den Seelenzustand des 47-jährigen Angeklagten noch ergänzen. Dazu wurde der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt.

Der Fall hatte im Frühjahr 2011 für Schlagzeilen gesorgt. Denn der Mann war bereits 2009 wegen sexueller Übergriffe zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, dann aber von einem Psychiater wegen Depressionen und Klaustrophobie für haftunfähig erklärt worden. So blieb er auf freiem Fuß, bis die neuerlichen Vorwürfe erhoben wurden. In U-Haft wurde er wieder untersucht und für haftfähig erklärt. Er sitzt derzeit seine Freiheitsstrafe ab. Im Fall einer Verurteilung drohen weitere ein bis zehn Jahre Haft sowie eine Einweisung in eine Anstalt.

Ein Dutzend Vorwürfe

Die Anklage umfasst ein Dutzend Vorwürfe, so etwa Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch Unmündiger, Herstellung und Weitergabe von Kinderpornos sowie Stalking anlastet. U.a. soll er einen Buben mit einem Schlafmittel betäubt und missbraucht sowie eine unter 18-Jährige gegen Entgelt zu geschlechtlichen Handlungen an ihm veranlasst haben. Die Jugendlichen, die sich weigerten, soll er durch Drohungen unter Druck gesetzt haben.

Das Verfahren wird seit 22. August auf Antrag des Beschuldigten unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Zu Beginn hatte sich der Pädagoge teilweise schuldig bekannt.