Gerichtsbeschluss

Missbrauchsverdacht in Kindergarten – keine Anklage

Seit März 2021 wurden schwere Vorwürfe gegen zwei Wiener Kindergartenpädagogen erhoben. Nun ließ die Staatsanwaltschaft die Sache fallen.

Wien Heute
Missbrauchsverdacht in Kindergarten – keine Anklage
In diesem Kindergarten in Penzing in der Waidhausenstrasse gab es von Eltern zahlreiche Schilderungen über auffälliges Verhalten ihrer Kinder im Zusammenhang mit zwei Pädagogen.
Sabine Hertel

Zwei Wiener Pädagogen standen seit Frühjahr 2021 im Verdacht, in einem städtischen Penzinger Kindergarten Kinder missbraucht zu haben. "Heute" berichtete. Nach einem Gutachten konnte der Verdacht nun nicht erhärtet werden, hieß es dazu am Montag laut "APA". Und weiter: "Die Vernehmungen sämtlicher Beteiligter und weitere Ermittlungsmaßnahmen konnten den aufgeworfenen Tatverdacht nicht erhärten." Grundlage der weitreichenden Entscheidung war das Gutachten eines psychologischen Sachverständigen.

Die Vorwürfe waren im Mai 2022 aufgekommen. Bereits ein Jahr zuvor sollen die Eltern ihren Verdacht gemeldet haben. Doch es blieb nicht bei einem Verdachtsfall: Nach und nach meldeten sich immer mehr Eltern. Es kam zu Ermittlungen. Im Raum stand der Vorwurf erstens der Freiheitsentziehung und zweitens der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Bis zum Verfahren dauerte es lang: "Die Verfahrensdauer gründet insbesondere auf dem Umstand, dass für derartige Gutachten nur wenige Sachverständige zur Verfügung stehen und die Wartezeiten daher lange sind", so Gerichtssprecherin Judith Ziska.

Kinder nach über einem Jahr befragt

Im Zuge der Ermittlungen wurden auch die Kinder begutachtet und von Experten befragt. In den Gesprächen konnten die Experten nichts Auffälliges feststellen. Im Mai 2022 hatte es personelle Konsequenzen gegeben. Neu besetzt wurde die Leitung der städtischen Kindergärten (MA10).

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) zeigte sich damals höchst unzufrieden, wie die MA 10 mit dem Verdachtsfall umging. "Kinderschutz steht in Wien an erster Stelle. Daher gehen wir jedem Verdacht des Missbrauchs in diesem Bereich nach und haben das strengste Kinderschutzgesetz Österreichs umgesetzt. Die strafrechtliche Komponente ist von Justiz und Polizei zu bewerten, wie dies in diesem konkreten Fall auch passiert ist", sagte er im Zuge der Ermittlungen.

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