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Missbrauchsvorwürfe an Schweizer Schulen werden laut

An der Domino Servite Schule und der Mission Kwasizabantu in Kaltbrunn sollen sich laut Vorwürfen von Betroffenen sexuelle Missbräuche ereignet haben.

20 Minuten
Die Vorgängerorganisationen der Christlichen Schule Linth (CSL) werden mit massiven Vorwürfen konfrontiert.
Die Vorgängerorganisationen der Christlichen Schule Linth (CSL) werden mit massiven Vorwürfen konfrontiert.
Google Maps/Google Earth

In der Vergangenheit kursierten immer wieder Gerüchte, nach denen es in der Domino Servite Schule sowie der Mission Kwasizabantu, den beiden Vorgängerorganisationen der Christlichen Schule Linth (CSL) und der Evangelischen Gemeinde Hof Oberkirch (EGHO) in Kaltbrunn SG, zu Fällen körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt gekommen sei. Eine von der CSL und der EGHO in Auftrag gegebene Untersuchung zeige nun, dass viel für die Glaubhaftigkeit der Anschuldigungen spreche, wie die "Linth-Zeitung" (Bezahlartikel) berichtet.

Untersuchungen laufen

Die Untersuchung wurde von einer externen Anwaltskanzlei durchgeführt und basiert auf offiziellen Akten der CSL und EGHO. Zudem wurden fast 500 ehemalige Schülerinnen und Schüler eingeladen, ihre Erfahrungen einer unabhängigen Meldestelle zu schildern. Aus der Untersuchung ergab sich, dass die Vorfälle vorwiegend bis 2002 passiert seien und hauptsächlich im Zusammenhang mit dem ehemaligen Präsidenten der Mission stünden. Zusätzlich solle sich eine ehemalige Lehrperson im Jahre 2017 der Vergewaltigung schuldig gemacht haben.

Die Betroffenen berichteten bei der eigens geschaffenen Meldestelle von fehlendem Persönlichkeitsschutz, Blossstellungen, induzierten Schuldgefühlen und von einer eigentlichen Verhörpraxis. Es hätten ein Bekennungsdruck sowie eine Kultur der Manipulation und Drohungen geherrscht.

Dennoch hat es bislang keine Anzeige gegen die Beschuldigten gegeben. Zu diesem Schluss sei man zusammen mit dem Psychologenteam der Meldestelle gekommen, sagt Markus Baumgartner, Mediensprecher der CSL und EGHO, gegenüber der "Linth-Zeitung". Die Gefahr sei groß, dass die Betroffenen das Durchgemachte durch ein juristisches Vorgehen nochmals erleben würden. Daher solle die Initiative bei den Betroffenen liegen. Aber: "Wenn jemand zum Schluss kommen sollte, juristisch vorgehen zu wollen, würden Schule und Kirche Unterstützung bieten", so Baumgartner weiter.

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