Österreich

Missen-Model stach zehn Mal auf Nebenbuhlerin ein

Heute Redaktion
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Noch vor wenigen Jahren zählte sie zu den schönsten Frauen Wiens. Nun soll sie sich zu einer hässlichen Tat hinreißen haben lassen. Diana S. saß heute wegen Mordversuchs vor Gericht.

Auch im Glitzerlicht des Missen-Business gibt es Schattenseiten. Der Fall eines vor Kurzem noch aufstrebenden Models, das rasant aber wieder ins gesellschaftliche Abseits geraten ist, wurde am Donnerstag am Wiener Landesgericht umfassend beleuchtet: Diana S., die vor wenigen Jahren um das Krönchen als Wiens schönste Frau gekämpft hat, stand unter dem trostlosen Verdacht des Mordversuchs vor Gericht.

Blutige Attacke mit Küchenmesser

Die junge Dame, die einst erpicht darauf war, in jede ihren Weg kreuzende Kamera zu lächeln, hätte im Grauen Haus wohl gerne auf das Blitzlichtgewitter verzichtet. Diana S. wurde von zwei Justizwachebeamten in den Verhandlungssaal geführt. Statt Glitzerarmbändchen fesselten globige Eisenschellen ihre zarten Handgelenke. Doch wie kam es zu dem tiefen Fall? Am 15. Juli soll die 25-Jährige in Wien ein Küchen- sowie ein Käsemesser eingepackt und ihre Nebenbuhlerin daheim aufgesucht haben. Dort soll sie ihr Opfer laut Anklageschrift mit zehn Messerstichen attackiert haben. "Es blieb lediglich bei versuchtem Mord, weil es der Frau gelang, in das Stiegenhaus zu flüchten und Nachbarn durch laute Hilfeschreie auf sich aufmerksam zu machen", so Staatsanwältin Silvia Wimmer.

Blutige Attacke mit Küchenmesser

"Ich bekenne mich der Körperverletzung, nicht aber des Mordes schuldig", flüsterte die Angeklagte, die Faktenlage kleinlaut umkreisend. "Das müssen Sie den Geschworenen erklären", gab Richter Andreas Böhm resolut zurück. Diana S. weiter: "Ich wollte ihr doch nur zeigen, dass sie so mit mir nicht reden kann und sie mit dem Messer ein bisschen einschüchtern."

In der Tat ist ihre Tat qualifiziert, als einschüchternd bezeichnet zu werden: Die Verdächtige kam nämlich nicht damit zurecht, dass der Vater ihres Sohnes Jack Daniel (Richter zur Namensgebung: "Wer ist auf die Idee gekommen?" – "Meine Mutter") auch zwei Kinder mit einer anderen Frau hatte und darüber hinaus auch noch in Erwägung zog, mit der Dame und den beiden gemeinsamen Töchtern Urlaub in Portugal zu machen. Die Eifersüchtige betrieb regelrechten Telefonterror und schickte per WhatsApp und Mail wüsteste Drohungen an ihre Nebenbuhlerin und deren Mutter.

"Sie hat mich an den Haaren gezogen, dann hab' ich ein paar Mal hingestochen und der Kampf um das behinderte Messer ist entstanden …"

Als die Einschüchterungsversuche keine Wirkung zeigten, drohte sie dem Kindsvater noch, den gemeinsamen Sohn Jack Daniel zu schlagen, nicht zu füttern und mit heißem Wasser zu verbrühen. "Er soll in seinem Dreck sterben, wenn ich ihn so ignoriere, wie du mich ignorierst", schrieb sie ihrem Partner. Eine Reaktion blieb aus, der Tag der Abreise rückte näher. Also suchte Diana S. die neue Herzensdame ihres mittlerweile schon Ex-Partners auf. Die hitzigen Szenen, die sich im Hochsommer beim späteren Opfer abspielten, beschrieb sie vor Gericht so: "Es war chaotisch. Sie hat mich an den Haaren gezogen, dann hab' ich ein paar Mal hingestochen und der Kampf um das behinderte Messer ist entstanden."

Körperverletzung oder blutiger Mordversuch

Ihr starker Verteidiger Alexander Philipp war bemüht, das Gesagte vor den verdutzten Geschworenen wieder zurechtzurücken: "Es war eine völlig falsche Entscheidung, die sie heute zu verantworten hat", so der renommierte Anwalt. Auch er erkannte aber keinen Mordversuch, sondern maximal absichtlich schwere Körperverletzung. Die Geschworenen sprachen die Angeklagte wegen versuchten Mordes schuldig. Das Urteil: 13 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.