Österreich

Misshandlungen nehmen zu

Heute Redaktion
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So viel steht fest: Mit dem neuen Gewaltschutzgesetz - seit 1. Juni in Kraft - wurden wirksame Handhaben gegen brutale Ehemänner oder Partner geschaffen. Endlich, wie das Gewaltschutzzentrum OÖ in Linz sagt, denn allein im laufenden Jahr nahm die Zahl gewaltsamer Streitigkeiten innerhalb der Familien um 14 Prozent zu!

Körperverletzungen, Morddrohungen und Stalking - im Vorjahr registrierten das Gewaltschutzzentrum an der Linzer Stockhofstraße und die drei Regionalstellen in Ried, Gmunden und Kirchdorf 1488 Einzelfälle. Tendenz stark steigend, wie die aktuellsten Daten belegen: Im laufenden Jahr wurden vom Gewaltschutzzentrum OÖ. bereits 907 Fälle betreut, was einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 entspricht. Dabei beschränken sich die Fälle von Gewalt in der Familie keineswegs auf städtische Ballungszentren.

Mit dem neuen Gewaltschutzgesetz konnte die Prävention verbessert werden. Die Dauer von polizeilichen Wegweisungen aus dem gemeinsamen Haushalt wurde auf zwei Wochen verlängert, die gerichtlich entschiedene Wegweisung bei Gewalt im Wohnbereich gar auf sechs Monate ausgedehnt.

Für das Gewaltschutzzentrum jedenfalls eine Herausforderung: Trotz erweiterter Aufgaben werden Personalstand und Finanzmittel nicht erhöht.