Niederösterreich

Missstände in Heim – zwei Pflegerinnen freigesprochen

Wegen Vernachlässigung von Patienten und Bewohnern mussten zwei Pflegerinnen in Neustadt vor Gericht. Beide wurden freigesprochen.

Die angeklagten Pflegerinnen
Die angeklagten Pflegerinnen
Trimmel Sascha

Dritter und finaler Tag im Pflegeprozess gestern am Landesgericht in Wr. Neustadt: Zwei Pflegerinnen (49, 56) sollen Patienten eines Heimes im Bezirk Neunkirchen grob vernachlässigt, der Manager (62) eine Mitarbeiterin bei der Auflösung des Dienstverhältnisses zu einer Unterschrift genötigt haben (Anm.: Unterschrift oder 200.000 Euro-Klage).

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    Die angeklagten Pflegerinnen am Mittwoch kurz vor dem Urteil
    Die angeklagten Pflegerinnen am Mittwoch kurz vor dem Urteil
    Trimmel Sascha

    Doch von der dünnen Suppe blieb im Endeffekt nichts übrig: Nach dem Freispruch für den 62-Jährigen am Dienstag (Heute“ berichtete), wurden auch beide Mitarbeiterinnen des privaten Pflegeheimes freigesprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. 

    Das waren die Vorwürfe

    Laut Anklage sollen die Pflegerinnen von 2015 bis Anfang 2022 die Heimbewohner vernachlässigt haben, indem sie ihnen trotz monatelang sichtbarer Symptome keine passenden Medikamente gegen beispielsweise Krätzmilbe gegeben hätten. Auch Mahlzeiten seien nicht verabreicht worden, die Bewohner seien in Sitzhosen gezwängt worden, um den Mitarbeitern Arbeit zu ersparen. Auch Bett-Seitenteile seien nicht befestigt worden, Bewohner sollen deshalb aus dem Bett gefallen sein und sich verletzt haben. Um die Nachlässigkeit zu vertuschen seien zudem Einträge in die elektronische Pflegedokumentation gefälscht worden. Konkret sollen ärztliche Einträge verfasst worden sein, obwohl gar kein Arzt da war. 

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